Die partizipative Performance Lecture Choreomaniacs reflektiert und verkörpert Tanz als Medium für Befreiung, Ekstase und Disziplinierung des Körpers.
Die Arbeit beschreibt eine Zeitreise, die soziale Phänomene der Tanzepidemien bzw. Tanzplagen – wie das mittelalterliche Ereignis der Tanzwut im Rhein-Gebiet oder die bis in die 1970er Jahre praktizierten süditalienischen Tarantismus-Rituale – in Erinnerung holt und im Zuge eines zeitgenössischen, humorvollen und postfeministischen Blicks mit Cyborg Culture verbindet.
Es entsteht ein Tanzkonzert, in dem sich ein anfangs akademischer Vortrag in ein Ritual wandelt und dabei Tanz, Live-Musik und Gesang nutzt, um neue Formen des Zusammenkommens zu untersuchen.
Das Publikum beteiligt sich an diesem Befreiungsritual, in dem das Archaische mit dem Digitalen verbunden wird: ein Ritual zwischen Ordnung und Unordnung, in dem der Körper sowohl organische Materie als auch Maschine wird; zwischen Besessenheit, Hysterie, Humor und Widerstand.
In Deutschland geboren, aber in Italien aufgewachsen, studierte Hannah zeitgenössischen Tanz am Laban Trinity College in London, wo sie 2006 ihren BA (Hons) Dance Theatre erwarb.
Ihre Performance-Praxis führte sie unter anderem zur Retina Dance Co. in Großbritannien, zum Centro Coreografico Galego in Spanien und zur T.r.a.s.h. DansPerformanceGroup in Holland.
2015 absolvierte sie den MACoDE (Master in Contemporary Dance Education) an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt am Main.
Im gleichen Jahr gründet sie mit Laura Hicks das Choreographische Duo Hicks&Bühler und etabliert sich so in der freien Szene in Frankfurt am Main.
Gemeinsam entwickelten sie Reaching Towards (2017), Der Klumpen (2018) und Strange Loops (2019). Im September 2016 begann sie ihre Lehrtätigkeit an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main im Fachbereich Schauspiel.
Seit September 2018 ist sie Professorin für Zeitgenössischen Tanz im BAtanz, mit einem Schwerpunkt auf Transfers zwischen somatischen Praktiken und zeitgenössischem Tanz.
In Zusammenarbeit mit Simon Mayer entwickelten sie das Stück Somatic Tratata – Rhythm, Rapture and Romance welches im November 2022 im Rahmen des Tanzfestival Rhein Main Premiere hatte und aktuell international tourt.