Choreografie, Bühne, Kostüme & Licht: Kristín Marja Ómarsdóttir
Tanz: Kristín Marja Ómarsdóttir, Taulant Shehu
Musik: Moderat
Dramaturgie: Johannes Schropp
Adrift thematisiert den Zustand des ziellosen Dahindriftens, des Verlorenseins in einem schwerelosen Raum. Zwei scheinbare Industriearbeiter:innen koexistieren miteinander, berühren sich, teilen jedoch nichts außer ihren Harnisch, der sie unaufhörlich nach oben zieht. Beide Körper sind in diesem übergeordneten System gefangen, ein System, welches beiden buchstäblich den Boden unter den Füßen wegzieht. Anstelle einer Choreografie, die eine konkrete und für beide Körper kontrollierbare Situation inszeniert, liefern sie sich hier direkt den mechanischen Kräften aus, die an ihnen ziehen. Das Stück ermöglicht Teilhabe an dem Moment direkt nach einem erschütternden Ereignis. Das Ereignis selbst bleibt dabei unklar. Wie die beiden Körper in diese Situation kamen, ebenso. Adrift zeigt das Dazwischen, wenn verschwimmt, wo es hingeht, was zu tun ist oder wie überhaupt Dinge getan werden können. Eine mentale Verlagerung sowohl für die Tänzer:innen, als auch für die Betrachter:innen.
Fotos: Tatsuki Takada