Marcos Abranches, geboren 1977, ist ein brasilianischer Choreograf und Tänzer mit Choreoathetose, einer Form von Zerebralparese, die auf einen Sauerstoffmangel während der Geburt zurückzuführen ist. Seine Leidenschaft für zeitgenössischen Tanz entdeckte Abranches mit 18 Jahren. Seither durchlief er einen Prozess des Wandels: von der Sichtweise, dass er ein Mensch mit einer körperlichen Behinderung ist, zu der Sichtweise, dass er eine Person mit einer größeren Aufgabe ist. Diese sieht er darin, durch seine Kunst aufzuzeigen, dass Menschen mit Behinderungen unbegrenzte Möglichkeiten haben, ihre Gefühle künstlerisch auszudrücken. Als einziger brasilianischer Choreograf mit Zerebralparese erkundet und nutzt er seine Behinderung für die Entwicklung einer eignen künstlerischen Körpersprache.
Zu seinen jüngsten Werken gehören das auf Edvard Munchs berühmtem Gemälde basierendes Stück O Grito (Der Schrei), sowie die durch die Literatur Fjodor Dostojewskis inspirierten Stücke O Idiota und O Krocodilo (Regie: Sandro Borelli). Einem breiteren Publikum in Deutschland wurde er im Jahr 2008 durch seine Choreografie und Performance in Christoph Schlingensiefs Inszenierung von Walter Braunfels’ Jeanne d’Arc – Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna an der Deutschen Oper Berlin bekannt. In Deutschland war er unter anderem beim Crossings Dance Festival in Düsseldorf und beim KULTURdifferenzTANZ in Köln zu Gast.
Der Workshop besteht darin, mit Praktiken der Körperwahrnehmung, der Bewegungserforschung, der Atmung und der Konzentration zu arbeiten und dabei die Gruppe zu berücksichtigen. Der Kurs soll mit der Idee arbeiten, dass jede einzelne der vorgeschlagenen Aktivitäten für jeden zugänglich sein sollte, der an der Erfahrung teilnimmt, und versucht, niemanden vom Experimentieren auszuschließen.
Für Menschen mit und ohne Behinderungen, Jugendliche (ab 12 Jahren) und Erwachsene, die sich für Tanz und Körperarbeit interessieren.
Als einziger brasilianischer Choreograf und Tänzer mit Zerebralparese hat Marcos Abranches eine besonders
ausdrucksstarke Körpersprache entwickelt. Wiederkehrende Themen sind Isolation und Schmerz, Liebe, Menschlichkeit und Freiheit. In einem Work in Progress lädt er dazu ein, seine Arbeit kennenzulernen.
Aktuell gibt es für dieses Programm keine bevorstehenden Termine.