Die partizipative Performance Lecture Choreomaniacs reflektiert und verkörpert Tanz als Medium für Befreiung, Ekstase und Disziplinierung des Körpers.

Die Arbeit beschreibt eine Zeitreise, die soziale Phänomene der Tanzepidemien bzw. Tanzplagen – wie das mittelalterliche Ereignis der Tanzwut im Rhein-Gebiet oder die bis in die 1970er Jahre praktizierten süditalienischen Tarantismus-Rituale – in Erinnerung holt und im Zuge eines zeitgenössischen, humorvollen und postfeministischen Blicks mit Cyborg Culture verbindet.

Es entsteht ein Tanzkonzert, in dem sich ein anfangs akademischer Vortrag in ein Ritual wandelt und dabei Tanz, Live-Musik und Gesang nutzt, um neue Formen des Zusammenkommens zu untersuchen.

Das Publikum beteiligt sich an diesem Befreiungsritual, in dem das Archaische mit dem Digitalen verbunden wird: ein Ritual zwischen Ordnung und Unordnung, in dem der Körper sowohl organische Materie als auch Maschine wird; zwischen Besessenheit, Hysterie, Humor und Widerstand.

Biografie

In Deutschland geboren, aber in Italien aufgewachsen, studierte Hannah zeitgenössischen Tanz am Laban Trinity College in London, wo sie 2006 ihren BA (Hons) Dance Theatre erwarb.

Ihre Performance-Praxis führte sie unter anderem zur Retina Dance Co. in Großbritannien, zum Centro Coreografico Galego in Spanien und zur T.r.a.s.h. DansPerformanceGroup in Holland.

2015 absolvierte sie den MACoDE (Master in Contemporary Dance Education) an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt am Main.

Im gleichen Jahr gründet sie mit Laura Hicks das Choreographische Duo Hicks&Bühler und etabliert sich so in der freien Szene in Frankfurt am Main.

Gemeinsam entwickelten sie Reaching Towards (2017), Der Klumpen (2018) und Strange Loops (2019). Im September 2016 begann sie ihre Lehrtätigkeit an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main im Fachbereich Schauspiel.

Seit September 2018 ist sie Professorin für Zeitgenössischen Tanz im BAtanz, mit einem Schwerpunkt auf Transfers zwischen somatischen Praktiken und zeitgenössischem Tanz.

In Zusammenarbeit mit Simon Mayer entwickelten sie das Stück Somatic Tratata – Rhythm, Rapture and Romance welches im November 2022 im Rahmen des Tanzfestival Rhein Main Premiere hatte und aktuell international tourt.

Über den Künstler

Marcos Abranches, geboren 1977, ist ein brasilianischer Choreograf und Tänzer mit Choreoathetose, einer Form von Zerebralparese, die auf einen Sauerstoffmangel während der Geburt zurückzuführen ist. Seine Leidenschaft für zeitgenössischen Tanz entdeckte Abranches mit 18 Jahren. Seither durchlief er einen Prozess des Wandels: von der Sichtweise, dass er ein Mensch mit einer körperlichen Behinderung ist, zu der Sichtweise, dass er eine Person mit einer größeren Aufgabe ist. Diese sieht er darin, durch seine Kunst aufzuzeigen, dass Menschen mit Behinderungen unbegrenzte Möglichkeiten haben, ihre Gefühle künstlerisch auszudrücken. Als einziger brasilianischer Choreograf mit Zerebralparese erkundet und nutzt er seine Behinderung für die Entwicklung einer eignen künstlerischen Körpersprache.

Zu seinen jüngsten Werken gehören das auf Edvard Munchs berühmtem Gemälde basierendes Stück O Grito (Der Schrei), sowie die durch die Literatur Fjodor Dostojewskis inspirierten Stücke O Idiota und O Krocodilo (Regie: Sandro Borelli). Einem breiteren Publikum in Deutschland wurde er im Jahr 2008 durch seine Choreografie und Performance in Christoph Schlingensiefs Inszenierung von Walter Braunfels’ Jeanne d’Arc – Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna an der Deutschen Oper Berlin bekannt. In Deutschland war er unter anderem beim Crossings Dance Festival in Düsseldorf und beim KULTURdifferenzTANZ in Köln zu Gast.

Workshop

Der Workshop besteht darin, mit Praktiken der Körperwahrnehmung, der Bewegungserforschung, der Atmung und der Konzentration zu arbeiten und dabei die Gruppe zu berücksichtigen. Der Kurs soll mit der Idee arbeiten, dass jede einzelne der vorgeschlagenen Aktivitäten für jeden zugänglich sein sollte, der an der Erfahrung teilnimmt, und versucht, niemanden vom Experimentieren auszuschließen.

Für Menschen mit und ohne Behinderungen, Jugendliche (ab 12 Jahren) und Erwachsene, die sich für Tanz und Körperarbeit interessieren.

Work in Progress

Als einziger brasilianischer Choreograf und Tänzer mit Zerebralparese hat Marcos Abranches eine besonders
ausdrucksstarke Körpersprache entwickelt. Wiederkehrende Themen sind Isolation und Schmerz, Liebe, Menschlichkeit und Freiheit. In einem Work in Progress lädt er dazu ein, seine Arbeit kennenzulernen.

Erhalten Sie einen exklusiven Einblick in die Arbeit von Nathan Adriaanse, einem südafrikanischen Tänzer, Choreographen und Tanzpädagogen, der seit über einem Jahrzehnt auf weltweiten Bühnen zuhause ist. Nathan begann seine Karriere mit Breakdance im Alter von dreizehn Jahren und gilt heute als Meister des Hip-Hop und des Groove, der international gefeierte Choreografien kreiert. In jüngster Zeit hat Nathan seinen Fokus auf die lebendige Freie Szene gerichtet, wo er mit experimentellen und offenen Formaten Grenzen zu verschieben sucht. Im Rahmen der Residenz Host arbeitet er mit einem vielfältigen Ensemble von Tänzer*innen und einer Videokünstlerin zusammen und erforscht künstlerische Strategien, die Audiodeskription, Video und Choreografie miteinander verbinden: eine Erkundung, die durch seine einzigartigen Erfahrungen mit Sehbehinderungen geprägt ist. Die Residenz verbindet  Tanz, Video, Choreografie und Licht und öffnet sich für ein Showing im Darmstädter Ballettsaal. Das Publikum ist eingeladen, sich aus erster Hand ein Bild von Nathans intensiver Recherche zu machen und einen Einblick in einen transformativen künstlerischen Prozess zu gewinnen, der Konventionen in Frage stellt und Kreativität zelebriert.

Erleben Sie mit uns eine unvergessliche Erfahrung, die die Grenzen der Performancekunst neu definiert!

Mit dem Residenzprogramm HOST werden Barrieren im Bereich künstlerische Produktionen reduziert. Tanzkünstler*innen mit Behinderungen haben in Deutschland, unabhängig von der Qualität ihrer Arbeit, nach wie vor kaum Zugang zu etablierten Theaterinstitutionen. HOST soll ein erster Schritt sein diesen Künstler:innengruppen Zugang zu professionellen Arbeitsstrukturen zu ermöglichen und zugleich Perspektiven und Körperlichkeiten in der Tanzszene zu diversifizieren.

Credits

Künstlerisches Team Nathan Adriaanse, Alina Lorenz, Hannah Dewor, Isabella Kelbel, Maria Kobzeva

Die Frankfurter Choreographen Laura Hicks und Eslam Elnebishy, die über 20 Jahre Erfahrung in der Kontaktimprovisation in so unterschiedlichen Städten wie Vancouver und Kairo gesammelt haben, werden die Residenz nutzen, um das Potenzial einer neuen kreativen Zusammenarbeit zu erkunden. Indem sie Partituren erforschen, die gängige Konzepte der Kontaktimprovisation destabilisieren und in Frage stellen, werden die beiden Improvisatoren Text und Bewegung im Verhältnis zueinander erkunden und die Aufmerksamkeit darauf lenken, wie Worte und Bewegungen uns in unterschiedliche Beziehungsmodi führen.

Laura Hicks

Laura Hicks ist eine in Kanada geborene Choreografin mit Sitz in Frankfurt am Main. Sie schafft Werke, die Improvisation durch Bewegungsqualitäten und Begegnungen strukturieren. Sie hinterfragt Körperzustände, Affekte und Intentionen und lässt sich dabei von Inkongruenz, Beziehung, Vitalität und vielfältigen Bedeutungs- und Humorschichten inspirieren. Ihre Arbeit wird durch zeitgenössische Tanz- und Theaterpraktiken mit einer minimalistischen, konzeptuellen Ästhetik, aber starker Körperlichkeit kontextualisiert. Die Arbeit beinhaltet oft auch den Einsatz der Stimme. Sie erarbeitet sowohl Soloarbeiten als auch Gruppenstücke.

Von 2015 – 2019 produzierte sie kollaborativ unter den Namen „Hicks&Bühler“ und „Hicks and Reynolds“, seit 2020 wird ihre Arbeit unter dem Namen Laura Hicks Projects produziert. Von 2020- 2022 brachte Hicks drei neue choreografische Arbeiten zur Uraufführung, nahm an zwei geförderten Forschungsaufenthalten teil, führte Der Klumpen neu auf und tourte mit Making Impressions and Other Failures nach Marburg, Bonn und Kroatien.
Derzeit produziert Laura Hicks Projects vier abendfüllende choreografische Werke, die für Gastspiele zur Verfügung stehen: Der Klumpen, Making Impressions…, Dritter Raum, und Gut Symmetries.

Thematisch wird Laura Hicks‘ choreografische Arbeit von Fragen angetrieben, die sich mit Kinästhesie, emotionalen Zuständen und dem Affekt oder der Beziehung zu anderen Menschen beschäftigen. Ihre Arbeit ist einzigartig in der Nutzung der improvisatorischen Fähigkeiten der Darsteller*innen und ihrer Fähigkeit, spezifische Bewegungsqualitäten auszufüllen, die auf sehr unterschiedliche Weise zu den Werken passen oder sie beeinflussen. Bewegungszustände werden dadurch bestimmt, dass sie in Beziehung zu anderen Darsteller*innen oder den Themen des Werkes stehen.

Viele von Laura Hicks‘ Arbeiten haben ausschließlich weibliche oder annähernd ausschließlich weibliche Darstellerinnen und porträtieren weibliche Darstellerinnen in androgynen Rollen, die körperliche Stärke, Ausdauer und Ehrlichkeit demonstrieren und gleichzeitig auf subtile Weise aus aktuellen sozialpolitischen Fragestellungen schöpfen.

Eslam Elnebishy

Eslam Elnebishy ist ein Choreograf und Tänzer, der in Kairo, Ägypten, geboren und aufgewachsen ist und derzeit in Frankfurt am Main, Deutschland, lebt.

Er ist Absolvent der Schule für zeitgenössischen Tanz Maat|CCDC in Kairo, Ägypten. Er studierte im Rahmen des einjährigen Programms der Cairo initiative for liberal studies and arts (CILAS) 2016 und absolvierte einen Master in Choreografie und Performance (CUP) in Gießen, Deutschland.

Seine choreografischen Arbeiten erforschen eine Verbindung zwischen gesprochener Sprache und dem Körper, mit dem Interesse, die aktuellen Strukturen der Tanzszene zu hinterfragen. Er entwickelt Choreografien, die Erzählungen zwischen dem, was auf der Bühne zu sehen ist, und dem Potenzial dessen, was fehlt, was nicht gesehen wird, schaffen. Seine Werke interagieren mit der Vorstellungskraft, der Interpretation und dem Gedächtnis des Publikums.

Seit 2017 hat er Werke geschaffen, wie: Solo with others , Just tell me the truth!, Self Portrait, Taking Place, I’m not talking to you, Don’t watch, Go back to your seat, Please!, Once, it was a dream, Troubled Butterflies, Again and again and again.

His works were presented in festivals/venues like :
Zukunft tanzt Festival, Sommerwerft, Frankfurt tanzt- Open air festival, Tanzwerkstatt Europa Openstage- Munich, Landungsbrücken Frankfurt, Toplotsentrala- Sofia, City of Culture -Tunisia, CCDC Maat Dance platform-Cairo, Falaki theater- Cairo. He has been a resident artist with ID-Frankfurt Rhein Main, Sofia radar, Zukunft tanzt Festival, Goethe institute Cairo and Un/controlled gestures choreography project.

Seine Werke wurden auf Festivals und Veranstaltungen wie dem: 
Zukunft tanzt Festival, Sommerwerft, Frankfurt tanzt- Open air festival, Tanzwerkstatt Europa Openstage- München, Landungsbrücken Frankfurt, Toplotsentrala- Sofia, City of Culture- Tunesien, CCDC Maat Dance platform- Kairo, Falaki theater- Kairo. Er war Gastkünstler bei ID-Frankfurt Rhein Main, Sofia Radar, Zukunft tanzt Festival, Goethe Institut Kairo und Un/controlled gestures choreography project.

Als Tänzer war er Teil der Performances von Choreografen wie: Fabrice Mazliah, Marie-Lena Kaiser, Jorge Crecis, Olivier Dubois, Karima Mansour, Nicolas Cantillon, Michael Klien, Manuel Pelmus und vielen mehr

Fotokollage:
Laura Hicks: Otto Akkanen / Eslam Elnebishy: Arnaud Beelen

SPHEARES untersucht die Ontologie des Hören als Sensor alternativer Realitäten, die Frage nach dem Hören als Katalysator physischer Handlungen. Hören als Werkzeug zur Wahrnehmung des Unsichtbaren jenseits bloß Akustischem, Hören als Forschungsrahmen sowie politischer und philosophischer Vorschlag.

In einer Welt, die von der Gewalt des unmittelbaren Bildes (Baudrillard), dem Gewicht von Wortäußerungen und Meinungen (LaBelle) oder von dem, was semantisch oder physisch fassbar ist und somit das manifestiert, was wir als Realität wahrnehmen (Nancy), kann Hören als eine transformative Praxis angesehen werden, die die Grenzen des Vertrauten und Bekannten verschiebt. Im Gegensatz zum zielgerichteten, relationalen Zu-hören ist Hören dabei (in enger Anlehnung an Nancy) ein ganzheitlichen Bewusstseinszustand, ein Sensor des Ephemeren. Zwischen Assoziationen an Yutori (jap. Konzept) und Prinzipien aus Qi Gong steht letztlich die Frage nach der Fähigkeit zur Re-Sensibilisierung in einer vom Lärm betäubten Welt.

Credits

Künstlerische Leitung, Konzept Johannes Schropp
Tanz Raquel Nevado Ramos
Aufnahme Trompete Ines Hartmuth
Assistenz Konzeption, Dramaturgie Leander Ruprecht
Dramaturgische Beratung Chin-Weng Peng

Eine Kooperation von Johannes Schropp mit art.ist Wiesbaden, dem MA Choreographie & Performance im Rahmen der Hessischen Theaterakademie (HTA). Unterstützt vom Kulturamt der Landeshauptstadt Wiesbaden und der Initiative Dance Nexus.

Johannes Schropp

Johannes Schropp studierte Komposition und Choreographie & Performance. Seine meist klangbezogene Arbeit ist installativ, filmisch und performativ. Darüber hinaus komponiert er Musik für Tanz- und Performanceproduktionen, arbeitet als Regisseur für Musiktheater, erstellt Körper-, Bühnen- und Videokonzepte für innovative Konzertformen und ist aktiv als Dramaturg für Tanzproduktionen.

Aufführungen bei u.a. HELLERAU Dresden, Tanzhaus NRW, PACT Zollverein Essen, Radialsystem Berlin, Staatstheater Darmstadt, LaObra Paris (FR), BAD Festival Bilbao (ES), Simultan Festival Timsoara (RO).

Workshop

Treffpunkt: Foyer Kammerspiele

In dem Workshop zur Pop-up Residenz “SPHEARES” laden Johannes Schropp und die Tänzerin Raquel Nevado Ramos die Teilnehmeden ein an ihrer Recherche Tanz zu einem akutistischen Erlebnis zu machen teilzuhaben.

Im Workshop erproben wir gemeinsam Aspekte des choreografischen Anteils der Installation SPHEARES. Zentral ist das Phänomen des Hören, wie wir unsere eigenen und andere bewegte Körper durch unsere Ohren wahrnehmen.

Bitte bringen Sie bewegungstaugliche Kleidung mit.

SPHEARES untersucht die Ontologie des Hören als Sensor alternativer Realitäten, die Frage nach dem Hören als Katalysator physischer Handlungen. Hören als Werkzeug zur Wahrnehmung des Unsichtbaren jenseits bloß Akustischem, Hören als Forschungsrahmen sowie politischer und philosophischer Vorschlag.

In einer Welt, die von der Gewalt des unmittelbaren Bildes (Baudrillard), dem Gewicht von Wortäußerungen und Meinungen (LaBelle) oder von dem, was semantisch oder physisch fassbar ist und somit das manifestiert, was wir als Realität wahrnehmen (Nancy), kann Hören als eine transformative Praxis angesehen werden, die die Grenzen des Vertrauten und Bekannten verschiebt.

Im Workshop werden Aspekte des choreografischen Anteils der Installation erprobt. Zwischen Mikrofonen und Lautsprechern steht die Frage, wie wir unsere eigenen und andere bewegte Körper durch unsere Ohren wahrnehmen. Anstelle einer visuellen Betrachtung des dabei entstehenden Tanzes geht es aber vielmehr um den veränderten, ohrgesteuerten Wahrnehmungsmodus selbst.

Der Workshop  findet im Rahmen der Tanzplattform Rhein-Main statt, ein gemeinsames Projekt von Hessischem Staatsballett und Künstler*innenhaus Mousonturm

Rhythmen, die die Hüften in Bewegung versetzen und die Hintern wackeln und zittern lassen: Shake your booty! „hip piece“, das neue Stück des Choreograf_innen-Duos Verena Billinger und Sebastian Schulz ist der Körpermitte gewidmet, dem Zentrum der Begierde und der Lust, dem Motor des Tanzes. Und verortet sich damit mitten in den aktuellen kulturellen Auseinandersetzungen um Aneignungen und Besitzansprüche, Erotisierung und Exotisierung, Sexualitäten und Geschlechtlichkeit, Identitätspolitiken und Universalismus. Auf der Bühne: eine Gruppe von Tänzer_innen verschiedener Herkunft und tänzerischer Ausbildung, die sich von Expert_innen für Afro Dance, Afro House, sogenanntem orientalischem- oder Bauchtanz, Dancehall, verschiedenen Hip-Hop-Stilen (Popping, Locking u.a.), Salsa und Twerking in die Kunst des Hüftschwungs haben einweihen lassen. Sie präsentieren ihren Zugang zu den neu gelernten Bewegungen – mal nüchtern und verletzlich, analytisch, mal spielerisch und ausgelassen. Und erforschen den Tanz als Möglichkeit, sich von Zuschreibungen freizumachen und mehr und anderes zu werden, als sie auf den ersten Blick sind.

Treffpunkt Foyer Kammerspiele am Staatstheater Darmstadt

Credits

Konzept, Choreographie Verena Billinger & Sebastian Schulz
Tanz, Performance Thomas Bauer, Davide Degano, Camilla Fiumara, Minju Kim, Kyoko Oku. Kostüme: Anika Baum
Projektorganisation Emma Atzenroth, Antonia Zeich
Bewegungscoaching Suffian Bangura, Niranh Chanthabouasy, Lena Drescher, Mariluz Fuente Figueredo, Gabriela Gleinig, Carina Maria Göllmann, Leila Nour
Grafik Florian Krauß. Kostümhospitanz: Dana Joldaspayeva, Zeynep Mandaci
Produktion Billinger & Schulz
Koproduktion FFT Düsseldorf, Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt am Main. Gefördert durch: Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR, Kunststiftung NRW, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst
Unterstützt durch Z – Zentrum für Proben und Forschung Frankfurt, Frankfurt LAB, Schauspiel Frankfurt.

Die Koproduktion findet statt im Rahmen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung, sowie der Tanzplattform Rhein-Main. Die künstlerische Arbeit von Verena Billinger und Sebastian Schulz wird mehrjährig gefördert durch das Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main und die Konzeptionsförderung des Landes Nordrhein-Westfalen.

Fotos

Fotos: Florian Krauss

Trailer

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In der Pop-Up Residenz möchte ich gemeinsam mit den Tänzerinnen Emma Rasmussen und Maria Stäcker die Recherche zu meinem kommenden Tanzstück PHYSICAL MEMORIES beginnen und erste choreografische Skizzen kreieren. Die einwöchige Residenz ist in zwei Phasen unterteilt, in denen wir uns mit prägenden Lebenserinnerungen sowie Erinnerungen an bestimmte Räumlichkeiten auseinandersetzen werden.

Zum Abschluss der Residenz wird am Freitag, dem 22.03.2024, um 18 Uhr ein Work in Progress in der Probebühne 3 stattfinden. Ein Artist-Talk ist ebenfalls geplant, um Raum für Fragen, Anregungen und Feedback zu ermöglichen.

Das Tanzstück PHYSICAL MEMORIES wird am DO 25.04.2024 in der KunstKulturKirche Allerheiligen in Frankfurt am Main Premiere feiern.

Weitere Vorstellungen am SA 27. &  SO 28.04.2024.

Gefördert durch die Stadt Frankfurt am Main, das Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst und die KunstKulturKirche Allerheiligen. Unterstützt durch das Künstler*innenhaus Mousonturm und das Hessische Staatsballett im Rahmen der Tanzplattform Rhein Main und durch Die Druckerei – Raum für Tanz Frankfurt.

Richard Oberscheven ist ein vielseitiger Künstler, der als Tänzer, Choreograf, Tanzpädagoge, Vinyl-DJ und Musikproduzent tätig ist. Er gestaltet aktiv die freie Tanz-Szene in Frankfurt und Mannheim mit. Seine künstlerische Praxis fußt in einem bewussten Körper, der das Entdecken, Erforschen und die Auseinandersetzung in Bewegung ermöglicht. Richards Arbeiten wurden an verschiedenen Orten wie dem Theater Felina-Areal, KunstKulturKirche Allerheiligen, Kulturhaus Frankfurt, smallformatdance, Festival des Nations Luxemburg, Tanzfestival SoloDuo NRW 2019, Stadttheater Gießen und in der Altenfeuerwache Saarbrücken aufgeführt. Sein Repertoire umfassen abendfüllende Tanzproduktionen wie Rotational Distance I & II (2022/2023), Körper an Körper (2019) und eine Vielzahl an Stücken wie Entwurf & Gefüge I & II, 4 Passages (2024), Dispersed, Any Glimpse Of Now, Two/here, Unfolding Process (2023), Piece For Guitar (For Stella) von Cornelius Cardew (2022), As I would like (2019), solo_works (2018), any directions (2015) und it was written (2014). 2019 gewann er mit seinem Solo As I would like beim Internationalen Tanzfestival SoloDuo NRW die Kategorie Best Performer.

Emma Rasmussen ist eine Tänzerin aus Dänemark. 2019 studierte sie Klassischen und Zeitgenössischen Tanz an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Zuvor besuchte sie die Tivoli Balletschool in Kopenhagen, wo sie hauptsächlich klassisches Ballett tanzte, aber auch Zeitgenössisches Training erhielt, unter anderem von Anne Peyk, Niels Balle und Andrew Bowman. Nach ihrem Umzug nach Frankfurt verfeinerte sie ihre Balletttechnik durch Nora Kimball, Isaac Spencer und Andrea Tallis und erweiterte ihr Interesse in Zeitgenössische Techniken durch Dieter Heitkamp, Jason Jacobs und anderen. Unter anderem hat sie mit verschiedenen Choreographen wie mit Tim Rushton, Marguerite Donlon und Isabelle Schad zusammengearbeitet.

Maria Stäcker praktiziert seit ihrer frühen Kindheit Improvisationstanz und Kontaktimprovisation. Sie erhielt Unterricht bei Sylvia Heyden (TANZ Braunschweig) und wirkte u.a. 2017 in der Produktion „Thesis“ im Rahmen des Luther Jubiläums der Stadt Braunschweig mit. 2019 kam sie das erste Mal in Kontakt mit Butô in Heidelberg, wo sie mit dem Ensemble „zwischenTANZ“ am Projekt „Lichtbrunnen“ des Industrietempels Mannheim teilnahm. Seit 2018 studierte sie im Bachelor Philosophie und Soziologie an den Universitäten Heidelberg, Tübingen sowie in Paris (Sorbonne-Université) und inzwischen im Master an der Humboldt Universität zu Berlin. Sie interessiert sich sowohl theoretisch als auch praktisch für die Verbindung von Körper und Geist und für den Dialog zwischen Wissenschaft und Kunst. Ihr erstes Solo entstand während eines einmonatigen Workshops der Butô Company „Motimaru“ im Sommer 2022, das sie in Berlin und Brüssel und 2024 in Tokio und Nagoya aufführte. Seit Herbst 2023 wirkte sie außerdem tänzerisch mit dem interdisziplinären Ensemble „Tamé“ (Cello, Textilkunst, Tanz) an der Vorstellung „One, one, one, one“ (Brüssel) und an der Produktion „Point de Vue“ im Rahmen von einer von KAOS vzw geförderten Residenz in Antwerpen mit.

Judith Hummel gibt seit 2013 regelmäßig Workshops für junge Erwachsene im Bereich „Körper: Performance, Improvisation, Shiatsu“. In den Workshops teilt sie Elemente aus ihrer Arbeit als Tänzerin und Performerin sowie Elemente aus ihren eigenen choreografischen Projekten. Die japanische Körperarbeit Shiatsu, worin Hummel 2018 die Grundausbildung absolviert hat, fließt in die Lehrtätigkeit mit ein. Themen wie Identität, Abschied, Neubeginn, Gruppe & Individuum sind inhaltliche Schwerpunkte der 3-4-tägigen Seminare. Träger sind LKJ Baden-Württemberg e.V., Stuttgart, LKB Hessen e.V., Frankfurt sowie BAG Spielmobile e.V., München. Außerdem hat Judith Hummel an der TUM in der Poliklinik und Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychosomatik sowie als Referentin bei der Caritas in der Erwachsenenbildung Workshops dieser Art gegeben. 2010 ist sie Assistentin in dem Schultanzprojekt Anna Tanzt V des Bayerischen Staatsballetts und begleitet von 2006-2010 zahlreiche Projekte von Tanz und Schule e.V., München.

Alessandra Corti, geboren in Italien, absolvierte ihre Tanzausbildung an der Ballettakademie des Turiner Theaters, in deren Ensemble sie anschließend für zwei Jahre tanzte. Im Atelier Teatro Danza der Akademie Paolo Grassi in Mailand arbeitete sie mit Cesc Gelabert, Lidya Azzopardi, Luca Veggetti, Susanne Linke, Avi Kaiser sowie dem Japanischen Kollektiv Dumb Type.  Erste eigene Arbeiten waren das Solo ‚Happy End‘ am Theater Bremen und ‚Un mondo silenzioso‘ für das Teatro Libero Milano. Von 2007-2014 war sie Ensemblemitglied der Tanzcompagnie Oldenburg. Seit 2016 ist Alessandra Corti auch Gastchoerografin an der Akademie Paolo Grassi in Mailand und Gastlehrerin an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt. Für die BallettCompagnie Oldenburg kreiert sie in dieser Spielzeit ‚Apartment 7a‘, ein Tanzstück für Kinder.

Das Work in Progress Showing findet am 11. April um 19:00 Uhr statt
„One pearl after the other (AT)“
Treffpunkt Künstlereingang | Staatstheater Darmstadt, Hügelstraße, 64283 Darmstadt

Dauer: ca. 2 Stunden

Beschreibung

Während unserer zweiwöchigen Residenz werden wir uns mit den Themen Herkunft, Identität und Biografie auseinandersetzen. Mit dem gewählten Schwerpunkt auf der italienischen Tänzerin und Choreografin Alessandra Corti wollen wir das Interesse auf eine interkulturelle, historische Perspektive auf den Tanz ausweiten. Alessandras Karriere umfasst ein bemerkenswertes tanzhistorisches Erbe, das ihre Persönlichkeit und Identität als Künstlerin widerspiegelt und den Kern der biografischen Forschung bildet.
Tanz ist eine vergängliche Kunstform – wertvolles Wissen ist in die Körper der Tänzer eingeschrieben und kann nicht wie ein Gemälde in einem Museum ausgestellt werden. Daher ist das Erinnern und Dokumentieren der Geschichte innerhalb der Disziplin unerlässlich und erfordert einen eigenen, sensiblen Ansatz.
Um Material für unsere Recherche zu sammeln, werden wir Interviews mit Personen führen, die eine wichtige Rolle in Alessandras künstlerischer Entwicklung gespielt haben. Aus diesen intimen Dialogen werden wir Einsichten und Perspektiven destillieren, die in unseren kreativen Prozess einfließen werden. Wir werden Aufgaben und Methoden entwickeln, die Bewegung und Text zu einer eindrucksvollen künstlerischen Erzählung verbinden.

Fotos

Vor dem Hintergrund existenzieller Erfahrungen wie der Pandemie, einem neuen Krieg in Europa und dem allgegenwärtigen Klimanotstand setzt sich Astrid Boons in ihrer Neukreation Interventions (AT) mit
Formen der gesellschaftlichen Entkörperlichung auseinander. Dabei fragt sie danach, welche Auswirkungen die Verleugnung gelebter Körpererfahrung auf uns Menschen in einer posthumanen, technologisch
geführten Zukunft hat. Mit fünf Darsteller:innen versucht sie, verschiedene Möglichkeiten der Verkörperung zu erfassen und gleichzeitig einen Weg aufzuzeigen, uns wieder in unserer Menschlichkeit
zu erden.

Astrid Boons

Nach einer Tanzausbildung an der königlichen Balletschule in ihrer Heimatstadt Antwerpen setzte die Belgierin ihr Studium an der Codarts Hochschule in Rotterdam fort. Als Tänzerin arbeitete Boons u. a. bei der Dansgroep Amsterdam, dem Nederlands Dans Theater, der GöteborgsOperans Danskompani sowie als Gast beim Tanztheater Wuppertal Pina Bausch. Sie wirkte dabei in Kreationen u. a. von Ohad Naharin, Hans Van Manen und Marina Mascarell mit. Seit 2014 choreografiert sie ihre eigenen Stücke, für die sie u. a. mit dem renommierten BNG Bank Dansprijs 2017 und dem Piket Kunstprijs 2017 für ihr Duett Rhizoma
ausgezeichnet wurde. Seit 2017 ist sie Hauschoreografin am Korzo Theater in Den Haag, wo im Februar 2019 auch ihre erste abendfüllende Produktion Fields uraufgeführt wurde.

Workshop mit Astrid Boons

Staatstheater Darmstadt, Ballettsaal
Treffpunkt: Foyer Kammerspiele

Work in progress

13.05.2023, 19:00

Staatstheater Darmstadt, Ballettsaal
Treffpunkt: Foyer Kammerspiele

In ihrer Neukreation Vanishing Place entwirft Luna Cenere in einem choreografischen Forschungsprozess eine bewusste Praxis von Versteck und Enthüllung. Indem sie Raum und Leere in den Tänzer:innen schafft, lässt Cenere diese verschwinden und gleichzeitig die Gesten des Körpers entstehen. In der Konzentration auf den Raum zwischen den Körpern schafft sie – unterstützt von Lichtgesten, architektonischen Elementen und der Komposition von aspezifischen Soundscapes – eine surrealistische Landschaft. Dabei schlägt Cenere eine Brücke zwischen Geschichte, persönlicher und kollektiver Erinnerung sowie dem gegenwärtigen Moment.

Luna Cenere

Die italienische Tänzerin und Choreografin erhielt ein Diplom in zeitgenössischem Tanz vom Centro Nazionale di Produzione della Danza in Neapel und setzte ihre Ausbildung an der Salzburg Experimental Academy of Dance (SAED) fort. Im Rahmen ihrer tänzerischen Laufbahn besuchte sie internationale Festivals wie ImPulsTanz oder die Biennale in Venedig. 2016 wurde sie Mitglied der Virgilio Sieni Company (Italien) in Projekten wie La Mer und Il Cantico dei Cantici. Für ihre vielfach ausgezeichnete Choreografie Kokoro aus dem Jahr 2017 wurde sie u. a. zur NID New Italian Dance Platform 2019 eingeladen und unter die Aerowaves Twenty18 Artists gewählt. Weitere Kreationen folgten u. a. mit Twin (2018), Pneumatika (2018) und Zoé (2021).

Workshop Invisible Fields

Für mich liegt die Essenz eines performativen Aktes im Unausgesprochenen und muss jenseits des Sichtbaren gesucht werden. Ein performativer Akt bewegt die Betrachter:innen an einem tiefen Ort, durch einen starken inneren Schub, der vom Körper in den Raum geht und so auf uns wirkt. Hierdurch partizipieren wir aktiv am Geschehen, weil ein Teil von uns selbst in Bewegung ist.
Es gibt einen unsichtbaren und gleichzeitig greifbaren Raum, durch den diese Übertragung stattfindet. Ein Raum, der sich zusammensetzt aus Erinnerungen, Symbolen, Gesten und Bildern. Dabei entsteht ein kollektiv geteiltes Wissen, mit Offenheit für Interpretation und deren Entwicklung. Im Workshop Invisible Fields beziehen wir uns auf Gedanken und Praktiken aus meiner Forschung, um durch den Körper etwas zu lernen, das jenseits des Körpers liegt. (Luna Cenere)

Der Workshop im Rahmen der Residenz von Luna Cenere richtet sich an Laien im Alter von 18-60 Jahren und findet in englischer Sprache statt.

Workshop mit Luna Cenere

11.12.2022 – 11.:00 Uhr

Staatstheater Darmstadt, Ballettsaal
Treffpunkt: Foyer Kammerspiele

Work in progress

17.12.2022, 19.00 Uhr

Staatstheater Darmstadt, Ballettsaal
Treffpunkt: Foyer Kammerspiele