Inszenierung & Choreografie: Regina Rossi
Bühne & Kostüm: Raphaela Andrate
Musik & Komposition: Paul Timmich/Dorian Behner
Tanzvermittlung: Nira Priore Nouak
Dramaturgie: Lucas Herrmann
Inspizienz: Uwe Fischer
Der polnische Choreograf Maciej Kuźmiński entwickelt mit „Cantos“ ein Tanzstück zur Musik von Simeon ten Holts minimalistischem Meisterwerk „Canto Ostinato“. Die Choreografie ist inspiriert von Henri Bergsons Konzept des „élan vital“ – des Lebensschwungs, der die menschliche Existenz und das Verlangen antreibt – sowie von Reflexionen über Quantensysteme, reine Mathematik und den Dichter Dante. Kuźmiński, der vielfach mit seinem langjährigen Partner Paul Bargetto zusammenarbeitet, zeigte deren gemeinsame Kreation „Every Minute Motherland“ beim Tanzfestival Rhein-Main 2024.
Choreografie Maciej Kuzminski
„Corps de Walk“ ist ein stilprägendes Stück aus der Zeit vor dem internationalen Durchbruch der israelischen Star-Choreografin Sharon Eyal. Die 2011 uraufgeführte Auftragsarbeit der zeitgenössischen norwegischen Tanzkompanie Carte Blanche handelt von der gefährlichen Erotik der Masse. Gemeinsam mit ihrem Partner und Technokünstler Gai Behar sowie dem DJ Ori Lichtik parodiert Eyal die großen Gruppenszenen des klassischen Balletts mit einer Choreografie, die direkt von der Tanzfläche eines futuristischen Techno-Clubs zu stammen scheint. Fast 15 Jahre nach seiner Uraufführung wird „Corps de Walk“ vom Hessischen Staatsballett wiedereinstudiert.
Choreografie Sharon Eyal & Gai Behar
Musik Ori Lichtik
Licht Alon Cohen
Ass. Licht Henry Rehberg
Kostüm Sharon Eyal & Gai Behar
Wir Menschen haben Wurzeln, und meistens verbinden wir sie mit einer familiären Zugehörigkeit.
Aber macht mich mein Familienstammbaum zu dem, der ich bin?
Sind meine Vorfahren ein Teil von mir, auch wenn ich sie gar nicht kenne?
Und was bedeutet es, eine Familie zu haben, und wie wird in einer Familie über Liebe, Tabus und Generationen miteinander gesprochen?
Durch Geschichten aus Interviews, humorvolle Anekdoten und geheimnisvolle Momentaufnahmen wird ein Stück entstehen, in dem der besondere Blick über das Ergründen von Zusammenhängen und Verbindungen hinausgehen wird.
Bei dieser Koproduktion zwischen dem Jungen Staatstheater Wiesbaden (JUST) und dem Hessischen Staatsballett für Kinder ab acht Jahren entwickeln Mitglieder des JUST-Schauspiel-Ensembles mit einer Tänzerin gemeinsam eine ganz eigene, spartenübergreifende Form mit Tanz, Schauspiel, Musik und Fotografien.
Foto: Laura Nickel
Sophie Pompe
Jan-Emanuel Pielow
Danique de Bont
Inszenierung, Choreografie & Bühne: Chris Jäger
Musikalische Leitung & Cembalo: Tim Hawken
Komposition: Tobias Schwencke, Paul Frick
Mitarbeit Bühne: Alexandra Hoh
Kostüme: Sophie Peters
Dramaturgie: Lucas Herrmann
Regieassistenz: Marvin Mohrhardt
Probenleitung: Jaione Zabala Martin
Musikalische Einstudierung: Tim Hawken/Waldemar Martynel
Kostümassistenz: Dea Bejleri
Mit: Tabea Buser, Peng Chen, Jonas Grundner-Culemann, Kenedy Kallas, Sam Park, Alessio Pirrone, Luisa Sagliano, Felix Strüven, Rita Winder, Sarah Yang, Sascha Zarrabi
Hessisches Staatsorchester Wiesbaden
Chris Jäger ist ein Choreograf und Tänzer mit Sitz in Berlin.
Nach dem Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main tanzte er bei renommierten Compagnien, darunter Punchdrunk in Shanghai, Inbal Pinto & Avshallom Pollak in Tel Aviv, das Staatstheater Braunschweig, Helena Waldmann und Kirill Serebrennikow am Thalia Theater Hamburg.
Seine Choreografien werden an kommunalen und staatlichen Theatern wie dem Staatstheater Wiesbaden, dem Staatstheater Braunschweig, den Landesbühnen Sachsen in Radebeul, der Neuköllner Oper Berlin, dem Theater Heilbronn und dem Stadttheater Gießen sowie an unabhängigen Theatern wie dem LOT-Theater Braunschweig, dem ROXY Ulm, der Eisfabrik Hannover und den Uferstudios Berlin gezeigt und wurden bei zahlreichen internationalen Festivals und Wettbewerben aufgeführt (Internationale Maifestspiele Wiesbaden, TANZ!Heilbronn, 28. Internationaler Choreografen-Wettbewerb in Hannover, HAUT_SCENE Festival Kopenhagen, Zawirowania Choreografischer Wettbewerb Warschau, etc.). Seine Werke SEX MIT MADONNA und DADDY SHOT MY RABBIT erhielten öffentliche Förderungen und tourten landesweit.
2023 feierte er die Premiere seines ersten Auftragswerks MIDNIGHT SWINGING mit der Tanzcompany der Landesbühnen Sachsen in Radebeul. 2019 war Chris als Residenzkünstler am Seoul Dance Center eingeladen, von der Seoul Foundation of Arts and Culture in Südkorea. Abseits des Theaters hat Chris Jäger auch als Choreograf für Filmproduktionen gearbeitet, darunter deutsche Produktionen wie „Babylon Berlin“ und „Rote Sterne überm Feld“ sowie Hollywood-Produktionen wie „Die Tribute von Panem: Das Lied der Vögel und Schlangen“, „TÁR“ und „John Wick: Kapitel 4“.
Photo: Graziela Diez
Das Startbahn-Format geht in die nächste Runde.
Bereits zum fünften Mal zeigt sich der kreative Reichtum des aus vielen künstlerischen Einzelstimmen bestehenden Ensembles des Hessischen Staatsballetts auch in dieser Spielzeit.
In ästhetischer und konzeptioneller Bandbreite präsentieren die Tänzer:innen ihre Kurzchoreografien in den Kammerspielen. Dabei werden eigene Konzepte ausprobiert, persönliche Tanzstile entwickelt und neue Formen tänzerischen Ausdrucks kultiviert. Für manche der Choreograf:innen sind es die ersten Schritte auf diesem Parkett.
Choreografien: Tänzer:innen des Hessischen Staatsballetts
Uraufführung Teil 1 am 13. Juni 2025, 19:30 Uhr
Uraufführung Teil 2 am 14. Juni 2025, 19:30 Uhr (mit Nachgespräch auf der Bühne)
Ort: Staatstheater Darmstadt, Kammerspiele
Startbahn teilt sich in Teil 1 und Teil 2 auf, die jeweiligen Termine sind hierfür gekennzeichnet.
©Tatsuki Takada
Choreografie, Bühne, Licht, Kostüm, Tanz: Peng Chen
Musik: Gaetano Donizetti, Enrico Caruso
Ich nutze die Grenzen des Bewusstseins,
um das Wachstum des Bewusstseins zu blockieren.
Wir tauschen wilde Wahrheiten
gegen passende Formulierungen,
rohe Emotion
gegen antrainierte Reaktion.
Was fürchte ich mehr – den Schmerz, gesehen zu werden,
oder die Freude, erkannt zu werden?
Dasselbe – so verschieden.
Dauer 10 Min.
Choreografie, Bühne, Licht, Kostüm: Ramon John
Musik: Moses Sumney, serpentwithfeet
Tanz: Ramon John, Masayoshi Katori
Als ich so dasaß und die Passanten beobachtete, die eiligen Schrittes am Fenster vorbeirauschten, gekleidet in schicke Anzüge und Zweiteiler, Brieftaschen in ihren Händen und Kopfhörer auf den Ohren, konnte ich nicht umhin als zu bemerken, dass meine Zeitleiste sich veränderte. Verlangsamte. Das Leben selbst rauschte vorbei und ich saß dort. In Stille. Unbewegt. Zufrieden. Im Zentrum dieses wundervoll, hektischen „Lipstick Jungle“, im Land der aufgehenden Sonne, fand ich mich wieder, in meinem kleinen Eden. Ein Eden meiner Schaffung. My room. My womb.
Um 12 Uhr nachmittags, mit einem ungesüßten Zitronen-Eistee und einem Stück Mille Crêpe vor mir, mit kreisenden Gedanken wie „Cranes in the sky“, diesen metallenen Wolken zu entkommen versuchend, bemerkte ich plötzlich eine Verschiebung in mir. Wir bewegten uns. Closer. Wie zwei Teile eines verwobenen, doch geteilten Partikels, an gegenüberliegenden Seiten des Universums, zog meine andere Hälfte an mir, alterierte meinen Zustand. Unseren Zustand, zeitgleich. Bewegung.
So wie ich meine Welt hinter mir lasse, auf stelzenartigen Beinen durch diese Tür stolziere, raus und hinein in diese laute und chaotische Realität, unsere Jetztheit, nur um zu rennen und endlich in dich zu knallen, bleibt die Zeit stehen. Blicke treffen sich, eine Flut an Nostalgie überkommt mich und der Liedtext „like a moth to a flame burned by the fire…“, spielt in meinem Hinterkopf. Verzweifelt greife ich nach meinen Erinnerungen, möchte in der Zeit zurückreisen und genau in diesem Moment verweilen, für immer, und gleichzeitig, ungeduldig nach vorne preschen. Alldieweil bist du da.
Nun sind wir hier, im Zentrum unseres Universums, dein Wesen die Wände meines Herzens durchdringend, und ich kann nicht anders als mich zu fragen: Sind wir die „only lovers left alive“?
Dauer 9 Min.
Choreografie, Bühne, Licht, Kostüm: Anthony Michael Pucci
Musik: Suso Saiz, Sarah Vaughan, Richard Chartier, Andy Stott, Hana Stretton
Tanz: Enzo Boffa, Sayaka Kado
Und dennoch ist Platz in dieser Tasse. Du kannst eigentlich nichts verlieren, denn nichts gehörte dir je. Was du in deinen Armen zu halten glaubst, ist ein Geschenk, das du empfangen hast – aber wieder hergeben musst. Lass los, wie das Schmelzwasser, das in die Erde sickert. Der Tag wird schließlich kommen, an dem dich dieses Spiel des Verlangens, das du immer wieder spielst, erschöpfen wird. Erst dann wirst du dich niederlegen und mit zusammengebissenen Zähnen daliegen,
während die ungeordneten Teile lautlos aus der Tiefe zu trommeln beginnen.
Choreografie, Konzept, Bühne, Licht, Kostüm, Tanz: Rita Winder
Choreografie und Konzept in Zusammenarbeit mit: Jeremy Curnier, Sayaka Kado
Musik: Sam Amidon, John Fahey, Angelo Favis
Text: Jeremy Curnier
Film: Jan van IJken
Halte deine Geschichte fest
Halte sie fest, bis du weißt, dass sie wahr ist.
Halte sie frisch – wie die neugierige Handfläche eines Kindes,
die sich um die Schnur eines rosa Ballons schließt,
die Augen ganz vertieft in das Rosa,
schwebend
vor dem geschäftigen Hintergrund des Lebens, berührt vom unsichtbaren Hauch der Luft.
Nimm dein Leben in dich auf
Es ist die existenziellere Wahl.
Nimm es auf –
so wie sich mosaikartige Risse im ausgetrockneten Boden
unter einem Platzregen sanft wieder schließen,
durchtränkt von Erfahrung.
Sieh deinen Schmerz
Beobachte ihn in den Handflächen deiner gelebten Hände,
gezeichnet von der Gegenwart der Zeit.
Mit der Zeit
wirst du erkennen, dass er ein Freund ist –
der dir hilft, die Schönheit des Sonnenuntergangshimmels zu begreifen,
wenn du alleine sitzt
auf einer Bank.
Still.
Erkenne jetzt,
dass die Offenbarungen der Gegenwart
mit dem Vergehen der Zeit
zur Naivität deiner Vergangenheit werden.
Die Jugend – übersät mit verletzlicher Gewissheit,
die dich mit der Realität ohrfeigt.
Du gibst allem die Schuld, außer dir selbst –
bis du nur noch dir selbst die Schuld gibst.
Scham wird fruchtbar.
Aber Scham ist meist sinnlos.
Bemerk es.
Bemerk das unaufhörliche Reden deines Geistes,
der in Angst gerät, wenn man ihn unbeachtet lässt –
wie das durchdringende Kreischen eines einsamen Kindes in der Nacht,
das Trost bei genau dem sucht,
von dem es ignoriert wird.
Wiege es.
Streichle die monströsen Dämonen,
denen du dich nicht stellen willst –
gesichtslose Einbildungen,
die Lärm erzeugen, der deine Angst übertönt.
Es ist nur Lärm.
Überwucherte Hecken formen Labyrinthe der Gedanken.
Eingeübte Schritte prägen überlaufene chemains (Pfade).
Und trotzdem gehen wir hinaus
auf die Straßen unserer Stadt
und ziehen Linien zwischen dem Persönlichen und dem Beruflichen –
diese ineffizienten Zäune,
die unter dem Druck eines angenommenen „Ichs“ bluten.
Wie mutig wir sind.
Sieh dein Bild.
Sieh es, wie es ist –
durch beschlagene Spiegel unserer Selbsturteile.
Und reinige es.
Lass dein Spiegelbild sichtbar werden.
Strahle.
Besitze deine Geschichte.
Schmelze sie mit den kräftigen Farben deiner mutigsten Träume,
geführt von den Strichen eines gut gelebten Pinsels
auf einer gut gelebten Leinwand,
gezeichnet von den demütigen Händen
einer wachsenden Mitgefühlskraft.
Choreografie, Bühne, Licht, Kostüm, Dramaturgie: Alessio Damiani
Musik: Giuseppe Villarosa, Waldemar Martynel
Tanz: Sayaka Kado, Milica Mučibabić, Marcos Novais
Assistenz: Greta Dato
Wir alle befinden uns in einer Art Hülle, die die Gesellschaft um uns legt – bestehend aus Normen, Rollen und Schweigen. In dem Moment, in dem jemand es wagt, eine dieser Schichten abzulegen, richtet sich sofort alle Aufmerksamkeit auf diese Person: Urteile, Neugier, Angst. Es ist, als würden Taschenlampen zu Augen werden, die jeden beleuchten, der sich außerhalb des Erwarteten bewegt.
Einige Menschen wagen diesen Schritt, kosten kurz die Freiheit – und ziehen sich dann wieder zurück in die scheinbare Sicherheit. Andere gehen weiter, getrieben von der Sehnsucht nach Wahrheit. Sie nehmen Schmerz und Isolation in Kauf, opfern manchmal sogar Verbündete, nur um für einen kurzen Augenblick das Gefühl des Fliegens, der Befreiung, zu erleben.
Doch zu welchem Preis? Was sind wir tatsächlich bereit zu opfern für einen flüchtigen Blick auf das, was es bedeuten könnte, wirklich frei zu sein?
Dauer 14 Min.
Choreografie, Bühne, Licht, Kostüm: Meilyn Kennedy
Musik: The Dare, Cinoes, BrokinPaper, Aloe Blacc
Tanz: Daniela Castro Hechavarría, Jorge Moro Argote, Yamil Ortiz, Marie Ramet, Vanessa Shield, Luke Watson
Niemals kann ich in Frieden tun,
wovon meine Seele besessen ist.
Niemals mache ich es mir bequem.
Ich muss rastlos weiterschreiten.
Andere kennen nur Hochgefühl,
wenn die Dinge ihren friedlichen Lauf nehmen,
frei von Selbstgefälligkeit,
und danken jedes Mal, wenn sie beten.
Ich bin gefangen in endlosem Streit,
endloser Gärung,
endlosem Traum.
Welten, die ich für immer zerstören möchte,
da ich keine Welt erschaffen kann,
wenn sie meine Welt nie bemerken,
die in magischem Wirbel kreist.
Tot und stumm starren sie weg,
mit Verachtung auf unsere Taten.
Wir und all unsere Werke verfallen –
gebeugt unter dem Joch des Schmerzes,
so dass Sehnsucht, Traum und Taten
unerfüllt bleiben.
Deshalb lasst uns alles riskieren,
niemals ruhen, niemals müde werden.
Nicht in trüber, stumpfer Stille,
ohne Handeln oder Verlangen.
Frei nach Karl Marx (1836)
Choreografie, Bühne, Licht, Kostüm: Mei-Yun Lu
Musik: Maestrale
Tanz und Zusammenarbeit Choreografie: Benjamin Wilson
Was du siehst, ist vielleicht nicht das, was du erwartest. In diesem Raum bewegt sich nicht nur der Körper – auch Licht, Schatten und Stille tanzen. Lass los, was du zu wissen glaubst, und tritt ein in eine Welt, in der Formen sich auflösen und Bedeutung sich verschiebt. Fühle frei. Wandere offen.
Genieße die Reise.
Choreografie: Marcos Novais in Zusammenarbeit mit den Tänzer:innen
Choreografische Assistenz: Alessio Pirrone
Musik: Yu Jing Shi
Bühne, Licht, Dramaturgie: Marcos Novais
Kostüme: Greta Dato
Tanz: Marie Ramet und Enzo Boffa
In CASSILOU verschwimmen zwei Wesen zwischen Selbst und Anderem, verstrickt in
hautfarbene Knoten wie eine zweite Haut. Sie fallen, steigen, fluten—Wellen wilder Gefühle. Von
Chaos zu Zärtlichkeit, Schmerz zu Freude spiegeln ihre tierischen Körper den inneren Sturm: ein
Wesen, das fühlt, kämpft, wird.
Choreografie, Bühne, Licht, Kostüm, Tanz: Kenedy Kallas
Musik: Buddha’s Lounge
Assistenz: Enzo Boffa, Yamil Ortiz
Es tut mir leid.
Bitte vergib mir.
Danke.
Ich liebe dich.
Konzept, Kostüme, Licht: Jorge Moro Argote
Research und Choreografie: Jorge Moro Argote in Kollaboration mit den Tänzer:innen
Musik: SOPHIE
Musikalisches Arrangement: Matti Tauru
Tanz: Meilyn Kennedy, Bridget Lee, Milica Mučibabić, Marcos Novais, Yamil Ortiz, Marie Ramet, Vanessa Shield, Luke Watson
Die Luft summt mit einem uralten Puls. Schatten flackern und malen Sprache auf unsichtbare Wände. Der Boden schimmert bei jedem Schritt, Teil einer unendlichen Melodie. Die Welt pulsiert mit leiser Dringlichkeit – Muskeln dehnen sich, Knochen verschieben sich, Atem wird tiefer. Wolken treiben tief, leuchten und verschmelzen mit geladener Luft. Ein goldener Faden zieht, und die Wände lösen sich in Himmel auf. Schwerelos treiben Fragmente deiner selbst wie Blütenblätter. Eine Kälte breitet sich aus – befreiend und doch schneidend –, während sich der Horizont ins Licht auflöst. Du trittst vor, und die Welt klappt nach innen, trägt dich ins Unendliche.
Choreografie, Bühne, Licht, Kostüm, Tanz: Masayoshi Katori
Musik: The Animals, Oneohtrix Point Never & Elizabeth Fraser, Maurice Ravel
Als der Weidenbaum noch aufrecht und stark stand und meine Träume größer waren als meine Ängste, fühlte ich mich geliebt und beschützt – und doch war das nicht genug, um zu bleiben. Es war der Abschied vom Feenland.
Ich bereue Dinge, die ich gesagt habe, die ich hätte sagen sollen – und die, die ich besser nie gesagt hätte. In unzähligen schlaflosen Nächten denke ich an das Leben, für das ich mich nicht entschieden habe. Ich sehne mich nach dem sicheren Ort, den ich einst freiwillig verlassen habe – in der Hoffnung, eines Tages selbst einen solchen Ort zu schaffen.
Ich weiß, dass mir eines Tages alles, was ich geliebt habe, für immer genommen wird – und doch nehme ich diesen Weg an. Ich habe gelernt, weiterzuleben, trotz des Lochs in meinem Herzen. Aber immer dann, wenn ich mich ganz auf das konzentriere, was fehlt, beginnt mein Herz erneut zu weinen. Selbst den Schmerz, den ich noch nicht erlebt habe – ich kenne ihn bereits.
Dauer: 13 Min.
Choreografie, Bühne, Licht, Kostüm: Yamil Ortiz
Tanz: Bridget Lee, Mei-Yun Lu, Enzo Boffa, Benjamin Wilson
Ich frage mich, welche Gedanken einem durch den Kopf gehen, wenn man sich in einer äußerst unangenehmen Situation befindet und nicht entkommen kann. In meinem Fall sind die Gedanken, die mir in den Sinn kommen, oft zusammenhangslos oder ohne logische Struktur.
Das Leben ist kein Ponyhof, aber vielleicht ein Karussell? In einer Mischung aus Bewegung, Musik und visuellen Elementen schaffen Regina Rossi und Team in „Karussell“ ein intimes und berührendes Bühnenerlebnis für das Publikum von übermorgen. Das Tanzstück lädt die Kinder ein, die Grund- emotionen Wut, Angst, Trauer und Freude auf spielerische sowie künstlerische Weise zu erleben. Dabei werden diese vier Grundaffekte tänzerisch und durch bewegliche Bühnenelemente dargestellt, die sich während der Aufführung dynamisch verändern. Das Publikum ist eingeladen, in ein Fest der Gefühle einzusteigen!
Die in Hamburg lebende brasilianische Choreografin Regina Rossi produzierte viele ihrer deutschlandweit gezeigten Arbeiten auf Kampnagel und kombiniert zeitgenössischen Tanz mit Stilen wie Samba oder Capoeira sowie mit Performance-Kunst und Popkultur.
Inspizienz: Uwe Fischer
Regina Rossi ist in Brasilien geboren und aufgewachsen. Sie studierte Theater, Choreografie und Performance Studies in Porto Alegre, Amsterdam und Hamburg. Derzeit promoviert sie in Angewandte Theaterwissenschaften (Gießen) bei Prof. Bojana Kunst zu „Künstlerische Praxis als Kunst des Instituierens“. Seit 2009 lebt Rossi in Hamburg und produziert auf Kampnagel ihre eigenen Arbeiten, die deutschlandweit gezeigt wurden. Die Choreografin kombiniert zeitgenössischen Tanz mit Bewegungskulturen wie Paartanz, Samba oder Capoeira, sowie mit Performance-Kunst und Zitaten aus Popkultur und feministischer Kunst.
In vielen ihrer bisherigen Arbeiten verhandelte sie omnipräsente westliche Frauen-Körperbilder und -Ideale, denen sie eine eigene, mal humorvolle, mal sinnliche, mal provozierende Bewegungsästhetik entgegensetzt. Seit 2018 legt Rossi außerdem einen Schwerpunkt ihrer Arbeit in der Produktion von Performances und in der Vermittlung von Tanz und Performance für Kinder und Jugendliche.
Kilian Löderbusch ist Tänzer und Performer mit Sitz in Berlin. Bereits während seiner Schulzeit entwickelte er ein großes Interesse am Theater und sammelte erste Erfahrungen im Jugendclub des Theater Magdeburg.
Seine Tanzausbildung begann er in Berlin parallel zu seinem Studium der Landschaftsarchitektur. Nach seinem Abschluss an der Technischen Universität Berlin studierte er Tanz am Zentrum für Zeitgenössischen Tanz an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln.
Er arbeitete als Tänzer in Produktionen von William Cardoso, SPECIES/Carla Jordao, Gustavo Gomes, Chris Jäger, Amanda Piña, Julio Cesar Iglesias Ungo, Willi Dorner, dem CircusDanceFestival Köln und weiteren.
Kilians Interesse gilt der Verbindung zwischen der Popwelt und dem klassischen Theaterraum sowie der Erforschung dieser Schnittstelle für seine eigene Arbeit.
Er ist als Tänzer, Performer und künstlerischer Schaffender für Bühnenproduktionen, ortsspezifische Performances sowie Video- und Filmprojekte tätig.
Laura Ahumada García ist eine südamerikanische Bewegungskünstlerin, Performerin, Improvisatorin, interdisziplinäre Kollaborateurin und Pädagogin, die derzeit ein Masterprogramm (MA CoDE) in Frankfurt absolviert (2023–2025).
Sie begann ihre Auseinandersetzung mit Körperarbeit in ihrem Heimatland Chile, arbeitete anschließend professionell in São Paulo und studierte von 2016 bis 2019 an der London Contemporary Dance School. Direkt im Anschluss arbeitete sie von 2019 bis 2021 mit dem Divadlo Studio Tanca in der Slowakei, was ihr ermöglichte, Tanz auf vielfältige Weise zu erfahren – kulturell, geografisch, hierarchisch, sprachlich, sozial und stilistisch.
Sie entwickelte ihre Tanzkarriere weiter und arbeitete mit renommierten Choreograf:innen und Pädagog:innen wie Martin Kilvady, Milan Tomasik, Stanislav Dobák (Ultima Vez), Lívia Méndez Marín Balážová (Ultima Vez) und Stanislava Vlčeková.
Seit 2021 arbeitet Laura freischaffend als Tanzkünstlerin, Pädagogin und Choreografin in Deutschland.
Sie kollaborierte u. a. mit Choreograf:innen wie Tamar Grosz (Berlin), Finn Lakeberg – Tanz Mainz, Regina Rossi (Brasilien/Deutschland) und Milena Wilke. Sie ist Mitbegründerin des Anhelo Collective, das zwischen dem Vereinigten Königreich, Deutschland und Kolumbien tätig ist.
Sie hat ihr Solo „Madre & Tierra“ kreiert und dieses bei verschiedenen Veranstaltungen gezeigt, darunter Sommerwerft 2024 (Frankfurt), Zukunft Tanzt 2024 (Frankfurt), Humanography Festival 2024 (Göteborg), Ponderosa 2023 (Brandenburg) und Lush 2023 (Berlin). Ihre Leidenschaft für Lehre, Tanz und Performance schöpft sie aus Verspieltheit, Spontanität, Absurdität, Einfachheit, lateinamerikanischem Feuer sowie dem Streben nach Gemeinsamkeit im Tanz aus einer dekolonialen und feministischen Perspektive.
Kemelo Nozipho Sehlapelo ist eine südafrikanische Künstlerin (Tänzerin, Choreografin, Autorin und Aktivistin).
Sie hat einen Bachelor of Arts in Englisch und Anthropologie von der Universität Pretoria.
2019 zog sie nach Budapest, Ungarn, wo sie am Ausbildungsprogramm der DART Dance Company teilnahm und dieses 2020 abschloss. Anschließend arbeitete sie bis 2022 als freischaffende Tanzkünstlerin und Autorin in Budapest und kollaborierte mit lokalen und internationalen Künstler:innen.
Der Umzug nach Deutschland zur Aufnahme ihres Masterstudiums ermöglichte ihr die weitere Entfaltung ihrer künstlerischen Praxis.
Sie bewegt sich zwischen Film, Musikmischung/DJane-ing und Poesie und trat zuletzt beim Makhanda National Arts Festival in Makhanda, Südafrika (gemeinsam mit dem Kollaborateur und Freund Andres Martinez), beim Femme Festival in Gießen sowie beim Internationalen Theaterfestival für Frauen in Frankfurt und beim Winterwerft Festival in Frankfurt auf. Ihre Texte wurden in verschiedenen Kunst- und Literatur-Zines veröffentlicht. Derzeit ist sie Mitglied des HATCHED-Ensemble (Choreografin: Mamela Nyamza).
Sie tanzte u. a. für Choreograf:innen wie Joana Ferraz (Brasilien) und Tamra Chase (USA) und arbeitet regelmäßig mit Andres Martinez (Costa Rica) und Roberta Ceginskaite (Irland/Litauen) zusammen.
Choreografie, Bühne und Kostüm Liliana Barros
Licht Tanja Rühl
Inspizienz: Uwe Fischer
Tanz Ramon John, Masayoshi Katori, Jorge Moro Argote, Tatsuki Takada
Trailer De-Da Productions
Choreografie, Licht und Kostüm: Leïla Ka
Inspizienz: Uwe Fischer
Trailer De-Da Productions
Choreografie und Bühne Anouk van Dijk
Kostüm Jessica Helbach
Inspizienz: Uwe Fischer
Tanz Anthony Michael Pucci, Marcos Novais, Milica Mučibabić
Trailer De-Da Productions
Choreografie und Bühne Dunja Jocić
Licht Tanja Rühl
Kostüm Ivana Vasić
Inspizienz: Uwe Fischer
Tanz Greta Dato, Meilyn Kennedy, Bridget Lee, Milica Mučibabić, Vanessa Shield, Peng Chen, Ramon John, Marcos Novais, Anthony Michael Pucci, Tatsuki Takada
Trailer De-Da Productions
Choreografie, Bühne und Kostüm Fran Díaz
Licht Tanja Rühl
Inspizienz: Uwe Fischer
Tanz Daniela Castro Hechavarría, Sayaka Kado, Kenedy Kallas, Mei-Yun Lu, , Rita Winder Enzo Boffa, Alessio Damiani, Masayoshi Katori, Jorge Moro Argote, Gorka Duran, Yamil Ortiz, , Benjamin Wilson, Luke Watson
Trailer De-Da Productions
In diesem Workshop lernen die Teilnehmer:innen einzelne Sequenzen aus einem aktuellen Stück des HSB-Repertoires und können so die Bewegungsabläufe, die von den Tänzer:innen auf der Bühne interpretiert werden, selbst tanzen.
Geleitet wird der Workshop von einem Ensemblemitglied des Hessischen Staatsballetts.
Für Menschen ab 14 mit Tanzerfahrung
Treffpunkt bei Veranstaltungen:
in Wiesbaden: Bühneneingang, Warmer Damm
in Darmstadt: Foyer Kammerspiele
Samstag, 1. März 2025 16-18 Uhr Repertoire-Workshop zu Chronicles in Wiesbaden
Samstag, 10. Mai 2025 16-18 Uhr Repertoire-Workshop zu Chronicles in Darmstadt
Photo: A. Etter
Mit einem außergewöhnlichen Qualifizierungsprogramm für Audiodeskriptionsautor:innen leistet die Tanzplattform Rhein-Main, ein gemeinsames Projekt des Hessischen Staatsballetts (HSB) und des Künstler:innenhaus Mousonturm, einen Beitrag zum Abbau von Barrieren für blinde und sehbehinderte Menschen und für mehr Teilhabe im Tanz. Das Qualifizierungsprogramm findet seinen Höhepunkt und Abschluss im Rahmen des HSB-Ballettabends „Chronicles“.
Parallel zum Probenprozess entwickeln blinde, sehbehinderte und sehende Autor:innen, die an der Qualifizierung teilnehmen, gemeinsam eine Audiodeskription inklusive einer Tastführung für den mehrteiligen Tanzabend.
Diese Audiodeskription kann das erste Mal von blinden und sehbehinderten Besucher:innen an der Premiere des Tanzabends am 16. Februar um 18 Uhr im Hessischen Staatstheater Wiesbaden genutzt werden.
Es findet um 17 Uhr eine Tast-Führung statt, der Treffpunkt ist das Kassenfoyer.
Update: Die Live-Audiodeskription findet in Darmstadt am 19. April 2025 um 19:30 Uhr statt. Es findet ebenfalls wieder eine Stunde vor Vorstellungsbeginn eine Tastführung statt.
Die Online-Einführung zu „Chronicles“ ist hier bereits zu hören:
Nach den Erfolgsproduktionen „Timeless“ von Xie Xin und dem für den Theaterpreis DER FAUST 2023 nominierten „I’m afraid to forget your smile“ von Imre & Marne van Opstal, vereint das Hessische Staatsballett in „Broken Bob“ erstmals die Tanzpositionen dieser aktuell wegweisenden Choreograf*innen in einem Doppelabend. Es entsteht der Marmor in der Erde wie die Asche nach dem Brand. In langer Umwandlung, unter Hitze und Druck, malen sich seine feinen Linien ins Gestein; erzählen von Vergangenem wie das Schwarz vom Fraß der Flammen. Spuren zieren und sie bleiben haften. Tief in den Schichten des Seins versteckt und in der Überlagerung von inneren Eindrücken vergraben, scheint ein gebrochener Sinn für Schönheit auf.
Kraftvoll und erhaben. Reispapier, Schwarzpulver und sechs Körper sind die Ingredienzen von Xie Xins Neukreation „Broken Sense of Beauty“. In dem Stück setzt sich die chinesische Choreografin mit einer persönlichen Tragödie auseinander. Spätestens, wenn der Tanz ins Spiel kommt, geht es um Bewegung. Um Bewegungen und deren Struktur. Existiert diese außerhalb der Bewegung, die sie hervorbringt? Spätestens, wenn die Struktur ins Spiel kommt, geht es um System. Um Systeme und deren Sinn. Liegt dieser außerhalb des Systems, das ihn generiert? Spätestens, wenn der Sinn ins Spiel kommt, geht es um den Menschen. Um Menschen und um Bob. In ihrer Neukreation „I am Bob“ gehen Imre & Marne van Opstal den Wirkungsweisen von Mustern im Tanz nach. In enger Verzahnung mit Musik und Text kreiert das niederländische Geschwisterpaar ein großes choreografisches Identitätsgeflecht.
Choreografie Xie Xin
Bühne Hu Yanjun
Kostüm Li Kun
Licht Gao Jie
Musik Sylvian Wang
Dramaturgie Lucas Herrmann
Künstlerische Koordination Liu Zhonglei
Ballettmeisterin Allison Brown
Inspizienz Uwe Fischer
Originalbesetzung Bridget Lee, Mei-Yun Lu, Kenedy Kallas, Ramon John, Marcos Novais, Gorka Duran Villar
Daniela Castro, Taulant Shehu, Meilyn Kennedy, Luke Watson, Enzo Boffa, Marie Ramet
Choreografie, Bühne und Kostüm Imre & Marne van Opstal
Licht und Bühne Tom Visser
Musik Amos Ben Tal
Dramaturgie Lucas Herrmann
Ballettmeisterin Jaione Zabala
Inspizienz Uwe Fischer
Originalbesetzung Greta Dato, Peng Chen, Margaret Howard, Sayaka Kado, Milica Mučibabić, Rita Winder, Alessio Damiani, Vanessa Shield, Aurélie Patriarca, Masayoshi Katori, Anthony Michael Pucci, Jorge Moro Argote, Alessio Pirrone, Yamil Ortiz, Tatsuki Takada, Benjamin Wilson
(c) De-Da Productions
(c) A. Etter
Frankfurter Allgemeine Zeitung „Sind wir nicht alle ein bisschen Bob“ – Stefan Benz, 13.10.2024
hr2 Kultur „Ausbruch aus der androgynen Masse“ – Joelle Westerfeld, 22.10.2024
Frankfurter Allgemeine Zeitung „Viel Gefühl und schiere Masse“ – Melanie Suchy, 20.10.2024
Echo Online „Darmstadt zeigt Ballett-Premiere im Takt der Maschine“ – Stefan Benz, 24.10.2024
Ein Projekt des Hessischen Staatsballetts im Rahmen der Tanzplattform Rhein-Main, das als mobile Produktion buchbar ist.
Anmeldung und Information: priorenouak@staatstheater-darmstadt.de
In BAU! untersucht Raimonda Gudavičiūtė das Thema der Ängste in uns und wie wir ihnen begegnen, wenn wir uns nicht sicher fühlen und am liebsten verstecken möchten. Ausgangspunkt ist Franz Kafkas Fragment gebliebene Kurzgeschichte Der Bau, in der sich ein dachsähnliches Tier aus Angst vor einer unbekannten Außenwelt immer mehr in seinem unterirdischen Bau verirrt. Zwischen Versteckspiel, Festung und Tanzfläche wechselt der mit Kartons flexibel gestaltbare Raum, den Gudavičiūtė mit ihrer Bühnen- und Kostümbildnerin Medilė Šiaulytytė, den Tänzer:innen, ihrem Team und dem jungen Publikum gemeinsam kreiert. Das gewohnte Umfeld der Schule wird zu einem spielerischen Raum der Bewegung und Begegnung.
Raimonda Gudavičiūtė begann im Alter von 9 Jahren mit dem Tanzunterricht. Sie studierte zeitgenössischen Tanz und Schauspiel an der Litauischen Akademie für Musik und Theater in ihrer Heimatstadt Vilnius und am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse in Lyon. Sie absolvierte darüber hinaus den Masterstudiengang in zeitgenössischem Tanz an der Theaterakademie in Helsinki. Seit 2011 lebt sie in Frankfurt am Main und kreiert eigene Arbeiten als freischaffende Tänzerin, Choreografin und Tanzpädagogin. 2020 entstand ihr Tanzstück M(other) mit ihrem Sohn Elias nach dem Kurzfilm M(e)& M(other). M(other) wurde 2021 beim Tanzfestival Rhein-Main in Frankfurt uraufgeführt und vom Hessischen Staatsballett als Gastspiel am Staatstheater Darmstadt gezeigt. Es lief bisher auf verschiedenen Tanzfestivals in Finnland, der Slowakei, den Niederlanden und Litauen.
Medilė Šiaulytytė ist eine litauische Kostüm- und Bühnenbildnerin mit Wohnsitz in Rom. Sie studierte Kostümdesign unter der Leitung von Piero Tosi an der Nationalen Filmschule in Rom und Szenografie an der Kunstakademie in Vilnius. Seitdem hat sie Kostüme und Bühnenbilder für einige große litauische Theater entworfen, darunter das Nationale Opern- und Balletttheater in Vilnius, und die Kostüme für drei in Italien produzierte Spielfilme entworfen. Šiaulytytė gewann 2010 und 2015 den Preis Goldenes Bühnenkreuz für das beste Bühnen-/Kostümbild des Jahres in Litauen. Im Jahr 2021 begann ihre Zusammenarbeit mit Raimonda Gudavičiūtė für das Tanzstück M(other).
Valerio C. Faggioni, geboren in Rom, studierte Filmmusik in London. Er komponierte dort im Anschluss für Fernsehen, Werbung, Mixed-Media sowie interaktive Musik. Außerdem war er der europäische Spielemanager für die Dolby Laboratories in San Francisco. Er gehört zu den Gründern von Unbearable Recordings und ist als Musiker in New York, Paris, Tokio sowie auf der Biennale von Venedig aufgetreten. Darüber hinaus unterrichtet er u.a. an der Königlichen Musikakademie in Dänemark und am Centro Sperimentale di Cinema in Rom und entwickelt gemeinsam mit Roberta D’Angelo – Eiga, ein neues Musiklabel, das die Grenzen zwischen den Medien überschreiten will.
Choreografie und Idee Raimonda Gudavičiūtė
Idee Bühne & Kostüm Medile Šiaulytytė
Musik Valerio C. Faggioni
Dramaturgie Lucas Herrmann
Tanzvermittlung Nira Priore Nouak
Es tanzen Yamil Ortiz, Alessio Pirrone und alternierend Marie Ramet und Margaret Howard
Dauer: ca 35 Min.
Fotos: De-Da Productions
Spielzeit 2024/25
Eine Aura des Vergänglichen schimmert durch das energetisch-dichte Tanzstück Last Work von Choreografielegende Ohad Naharin. Ein Gefühl der Klarheit und Reflexion, wie im Zentrum eines Orkans. Unbeirrt läuft ein Mensch im Hintergrund durch die Bildszenerie. Scheinbar fliehend oder aber leichtfüßig verträumt, bewegt sich dieser Körper dabei nicht von der Stelle. 17 weitere Tänzer:innen erfüllen den Raum mit der für die Batsheva Dance Company so charakteristischen Bewegungssprache: Weitausgreifende Körper, tiefe Ausfallschritte oder Zitate traditioneller israelischer Tanzformationen wie der kreisförmigen Hora. Bei aller Dynamik definiert sich Last Work durch eine gedämpfte Ruhe und meditative Grundspannung, die neben dem Tanz getragen wird von den elektronischen Sounds des deutschen DJs Grischa Lichtenberger. Nach der hoch umjubelten Wiedereinstudierung von Sadeh 21 in der Spielzeit 2018/19, kehrt Naharin mit einer weiteren Aufgabe für die Tänzer:innen des Hessischen Staatsballetts zurück.
Choreografie Ohad Naharin
Lichtdesign Avi Yona Bueno (Bambi)
Gestaltung und Bearbeitung des Soundtracks Maxim Warratt
Originalmusik Grischa Lichtenberger
Bühne Zohar Shoef
Kostüme Eri Nakamura
Assistenz Ohad Naharin & Maxim Warratt Ariel Cohen, Guy Shomroni
Wiedereinstudierung Rachael Osborne, Ian Robinson, Nitzan Ressler
Produziert von Batsheva Dance Company. Ko-Produktion: Montpellier Danse & Hellerau European Center for the Arts, Dresden. Unterstützt durch Batsheva New Works Fund und Dalia und Eli Hurvitz Stiftung.
Weltpremiere 2.6.2015, Suzanne Dellal Center, Tel-Aviv
Titelbild mit freundlicher Genehmigung der Batsheva Dance Company
Fotos in Galerie: A. Etter