Die Nacht – Ein Raum für Träume und Kreativität

Mit der Dunkelheit beginnt eine besondere Zeit: Sie ist ein Schauplatz für Träume, aber auch für Ängste. In ihr entfalten sich Gedanken frei, und die Fantasie übernimmt das Zepter. Nicht ohne Grund schöpfen viele Künstler:innen ihre Inspiration gerade in den stillen Stunden der Nacht.

In eine solche Atmosphäre taucht auch Notte Morricone ein – eine Choreografie des spanischen Künstlers Marcos Morau. Inspiriert von der Musik des legendären Komponisten Ennio Morricone, inszeniert Morau dessen Werke auf neue, faszinierende Weise. Das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich unter der Leitung von Maurizio Billi verleiht der Aufführung mit seinem Klangbild eine besondere Tiefe. Gemeinsam mit 16 Tänzer:innen der italienischen Tanzcompagnie CCN/Aterballetto entsteht eine kunstvolle Reise durch die nächtliche Welt, in der Tanz, Theater, Musik und Film zu einer beeindruckenden Einheit verschmelzen.


Bewegte Erinnerungen – Eine Hommage an Morricone

Notte Morricone schafft einen Raum, in dem Vergangenheit und Gegenwart miteinander verschmelzen. Die Zuschauer:innen begleiten verschiedene Stationen aus dem Leben des Komponisten, dargestellt auf einer Bühne, die sich stetig verwandelt. Eine große, mit Skizzen und Noten gefüllte Wand dient als Ausgangspunkt der Inszenierung – mal wird sie zum Wohnhaus Morricones, mal zum Aufnahmestudio oder zur Kinoleinwand. Die Szenerie wird durch zahlreiche symbolträchtige Objekte ergänzt: Notenblätter, Metronome, bewegliche Stühle und gewaltige Scheinwerfer interagieren mit den Darsteller:innen, während Puppen mit den Gesichtszügen Morricones eine besondere visuelle Note setzen.

Die 16 Tänzer:innen von CCN/Aterballetto schlüpfen in unterschiedliche Rollen: Sie sind zugleich Spiegelbilder des Komponisten, Kinogäste und Filmschaffende. Ihre Bewegungen zeichnen ein intimes Porträt Morricones, indem sie seine Emotionen und seine kreative Vorstellungskraft auf die Bühne bringen. Die Choreografie verbindet präzise, fast skulpturale Elemente mit fließenden, spontanen Übergängen, wodurch sich surreale, teils düstere Szenerien entfalten. Morau formt das Ensemble zu einem kollektiven Körper, in dem jede einzelne Person einen Teil von Morricones innerer Welt verkörpert – seine Gedanken, seine Ängste, seine künstlerische Vision.

Durch diese eindrucksvolle Verbindung von Tanz und Erzählkunst entsteht eine Performance, die sich immer wieder auf das Medium Film bezieht. Die Bewegungen der Tänzer:innen erzählen eine Geschichte – ein lebendiges Porträt eines großen Komponisten, eingefangen in einer nächtlichen Traumwelt.

BIOGRAFIEN

Marcos Morau (*1982, Valencia) studierte zwischen Barcelona und New York Fotografie, Choreografie, Theatertheorie und Dramaturgie. Seit 2004 leitet Marcos Morau seine Tanz-Compagnie La Veronal, mit der er brereits in mehr als dreißig Ländern an führenden Theatern und Festivals wie dem Festival d‘Avignon, dem Romaeuropa-Festival oder dem Sadler‘s Wells Theatre in London zu Gast war.

Zusätzlich zu seiner Arbeit mit La Veronal schuf Marcos Morau bereits Choreografien für Compagnien wie das Nederlands Dans Theater, das Lyon Opera Ballet, Les Grands Ballets Canadiens, das Royal Danish Ballet und
The Royal Ballet of Flanders.

Der Künstler erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen, so wurde er im Jahr 2023 von der Zeitschrift tanz zum Choreografen des Jahres ernannt, in Spanien erhielt er als
jüngster Künstler jemals den Nationalen Tanzpreis, die höchste Auszeichnung für Tanzschaffende in Spanien. Morau strebt mit La Veronal eine tänzerische Zukunft
mit neuen Formaten und Sprachen an, in der Oper, Tanz und Körpertheater enger denn je miteinander in Dialog stehen und dabei stets neue Wege suchen, um sich in unserer ständig weiterentwickelnden Gegenwart auszudrücken und zu kommunizieren. Ab dieser Spielzeit ist Marcos Morau außerdem assoziierter Künstler am Staatsballett Berlin.

Maurizio Billi studierte Literatur an der römischen Universität La Sapienza sowie an der Musikhochschule Santa Cecilia und schloss sein Studium in den Fächern
Komposition, Chormusik, Chorleitung und Orchesterleitung ab. Anschließend setzte er sein Studium an der Santa Cecilia in der Meisterklasse für Komposition unter
der Leitung von Franco Donatoni fort.

Als Komponist erhielt Maurizio Billi zahlreiche Preise und Auszeichnungen, unter anderem 2000 und 2009 den renommierten Premio Personalità Europea.

Seit 1992 fungiert er als Direktor und Dirigent der
Banda Musicale della Polizia di Stato, mit der er bereits mehr als 500 Konzerte in Italien und im Ausland gegeben hat. Mit der Gruppe, die als eines der besten Blasmusikorchester der Welt gilt, engagiert ich Billi aktiv für die Förderung und Bewerbung von zeitgenössischer und historischer Originalmusik für Blasinstrumente.

Er ist zudem Mitglied der W.E.M.A. (Wind
European Music Association) und künstlerischer Leiter des Romualdo Marenco International Festival and Competition for Composers.

CCN/ATERBALLETTO & TONKÜNSTLER-ORCHESTER

CCN/
ATERBALLETTO

Das Centro Coreografico Nazionale/Aterballetto geht auf die 1977 in Reggio Emilia gegründete Compagnie Aterballetto zurück, die 2003 in die Fondazione Nazionale della Danza umgewandelt wurde.

2022 wurde das CCN/Aterballetto durch das Kulturministerium zum ersten nationalen choreografischen Zentrum in Italien ernannt. Heute umfasst die Compagnie 16 Tänzer:innen für eine ganze Spielzeit, die vor allem an neuen Produktionen international anerkannter Choreograf:innen (wie Johan Inger, Angelin Preljocaj, Marcos Morau, Philippe Kratz, Francesca Lattuada, Iratxe Ansa, Igor Bacovich, Eyal Dadon, Diego Tortelli) sowie an der Wiederaufnahme eines ausgewählten Repertoires von Meisterwerken von Choreograf:innen wie Jiří Kylián, Ohad Naharin, William Forsythe, Hofesh Shechter oder Crystal Pite arbeiten.

Das CCN/Aterballetto verkörpert eine Viefalt von tänzerischen Stilen und strebt stets danach, kosmopolitisch, neugierig und dynamisch zu bleiben. Die Produktionen
der Compagnie sind regelmäßig bei den bedeutendsten Tanzhäusern und Festivals in Italien und auf der ganzen Welt zu Gast.

Gründungsmitglieder: Regione Emilia-Romagna, Comune di Reggio Emilia

Mit Unterstützung des Ministero della Cultura

TONKÜNSTLER-ORCHESTER
NIEDERÖSTERREICH

Das Tonkünstler-Orchester mit seinen Residenzen im Musikverein Wien, im Festspielhaus St. Pölten und in Grafenegg ist einer der größten und wichtigsten musikalischen Botschafter Österreichs.

Eine 75-jährige Tradition verbindet das Orchester mit den Sonntagnachmittags-Konzerten im Wiener Musikverein. Das Festspielhaus St. Pölten wurde von den Tonkünstlern im Jahr 1997 eröffnet; auch in Grafenegg treten sie als Residenzorchester auf.

Den Kernbereich der künstlerischen Arbeit bildet das traditionelle Orchesterrepertoire von der Klassik über
die Romantik bis zur Musik des 20. Jahrhunderts. Musikerpersönlichkeiten wie Walter Weller, Heinz Wallberg, Miltiades Caridis, Fabio Luisi, Kristjan Järvi und Andrés Orozco Estrada waren Chefdirigenten des Orchesters.

Seit der Saison 2015/16 wird es von Yutaka Sado geleitet, Fabien Gabel folgt ihm 2025 nach. Tourneen führten die
Tonkünstler zuletzt nach Großbritannien, Deutschland, Tschechien, Japan und ins Baltikum. Zahlreiche CD-Aufnahmen spiegeln das vielseitige künstlerische Profil des Orchesters wider. Im 2016 gegründeten Eigenlabel erscheinen bis zu vier CDs pro Jahr als Studioproduktionen und als Live-Mitschnitte, zumeist aus dem
Musikverein Wien.

IMPRESSIONEN

Photo Credit: Christophe Bernard

In diesem neuen Stück erforscht die Wurzeln und Ursprünge von Volkstanz, Hip-Hop und Ballett und stellt die unterschiedlichen Hintergründe und Sprachen der Tänzer durch ihre körperliche Kommunikation auf der Bühne vor.
In faszinierenden Dialogen gehen die Tänzer auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede ihrer jeweiligen Tanzstile ein und zelebrieren die einzigartige Art und Weise, in der jeder Stil angenommen und weiterentwickelt werden kann.
Die Choreografie webt einen lebendigen Teppich des Geschichtenerzählens, der die Grenzen traditioneller Tanzformen überschreitet und die Vielfalt und Möglichkeiten hervorhebt, die entstehen, wenn verschiedene Tanzstile in Harmonie miteinander verschmelzen.

„Friends of Forsythe“ zelebriert die Vielfalt der Tanzkulturen, die tiefgründige Sprache des Tanzes und den Gedanken der Zusammengehörigkeit.

Künstlerisches Team und Besetzung

Kuratiert von: William Forsythe und Rauf „Rubberlegz“ Yasit
Choreografie: William Forsythe, Rauf „Rubberlegz“ Yasit, Matt Luck, Riley Watts, Brigel Gjoka, Aidan Carberry und Jordan Johnson (JA Collective)
Aufführung: Rauf „Rubberlegz“ Yasit, Matt Luck, Brigel Gjoka, Julia Weiss, Aidan Carberry und Jordan Johnson
Technische Leitung: Niels Lanz
Tournee-Management & Vertrieb: Plan B – Kreativagentur für darstellende Künste Hamburg

Trailer

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RAUF RUBBERLEGZ YASIT

RAUF RUBBERLEGZ YASIT ist ein in Los Angeles lebender Choreograf, Regisseur, Tänzer und bildender Künstler, der ursprünglich aus Deutschland stammt.

Er ist international für seinen unverwechselbaren Stil bekannt und wurde vom Danza&Danza Magazine als „Bester Tänzer 2019“ für seinen innovativen Ansatz ausgezeichnet, der verschiedene Tanzgenres miteinander verbindet. Rauf hat sowohl in der kommerziellen als auch in der künstlerischen Welt gearbeitet und mit renommierten Marken, Künstlern und führenden Institutionen zusammengearbeitet.

Zu seinen Partnerschaften gehören William Forsythe, die Nationaloper von Paris, USC, CalArts, LACMA, Malou Airaudo, MuDA, Flying Steps, Body Traffic, Jacob Jonas The Company, LA Dance Project, OURO Collective, Modus Operandi und Whim W’Him. Im Jahr 2019 kreierte er gemeinsam mit Brigel Gjoka NEIGHBOURS, eine von der Kritik gefeierte Produktion, die weltweit auf Tournee ging. Außerdem ist er als Associate Producer für Films.Dance tätig, eine globale Plattform, die sich der Präsentation von Tanz widmet. In Los Angeles konzentriert sich Rauf auf eine breite Palette kreativer Projekte, bei denen er seine Expertise in den Bereichen Fotografie, Design und Tanz kombiniert.

Wir Menschen haben Wurzeln, und meistens verbinden wir sie mit einer familiären Zugehörigkeit.

Aber macht mich mein Familienstammbaum zu dem, der ich bin?
Sind meine Vorfahren ein Teil von mir, auch wenn ich sie gar nicht kenne?
Und was bedeutet es, eine Familie zu haben, und wie wird in einer Familie über Liebe, Tabus und Generationen miteinander gesprochen?

Durch Geschichten aus Interviews, humorvolle Anekdoten und geheimnisvolle Momentaufnahmen wird ein Stück entstehen, in dem der besondere Blick über das Ergründen von Zusammenhängen und Verbindungen hinausgehen wird.
Bei dieser Koproduktion zwischen dem Jungen Staatstheater Wiesbaden (JUST) und dem Hessischen Staatsballett für Kinder ab acht Jahren entwickeln Mitglieder des JUST-Schauspiel-Ensembles mit einer Tänzerin gemeinsam eine ganz eigene, spartenübergreifende Form mit Tanz, Schauspiel, Musik und Fotografien.

 

Main Casting

Inszenierung & Choreografie – Célestine Hennermann
Ausstattung – Nathalie Meyer
Musik/Komposition – Jacob Bussmann
Dramaturgie – Emel Aydoğdu
Für Menschen ab 8 Jahre

Ein Stück von einer der spannendsten Künstlerinnen im Tanzbereich für ein junges Publikum.

Das Leben ist kein Ponyhof, aber vielleicht ein Karussell? In einer Mischung aus Bewegung, Musik und visuellen Elementen schaffen Regina Rossi und Team in „Karussell“ ein intimes und berührendes Bühnenerlebnis für das Publikum von übermorgen. Das Tanzstück lädt die Kinder ein, die Grund- emotionen Wut, Angst, Trauer und Freude auf spielerische sowie künstlerische Weise zu erleben. Dabei werden diese vier Grundaffekte tänzerisch und durch bewegliche Bühnenelemente dargestellt, die sich während der Aufführung dynamisch verändern. Das Publikum ist eingeladen, in ein Fest der Gefühle einzusteigen!
Die in Hamburg lebende brasilianische Choreografin Regina Rossi produzierte viele ihrer deutschlandweit gezeigten Arbeiten auf Kampnagel und kombiniert zeitgenössischen Tanz mit Stilen wie Samba oder Capoeira sowie mit Performance-Kunst und Popkultur.

Für ein junges Publikum von 3 bis 6 Jahre

Stammbesetzung

Inszenierung & Choreografie: Regina Rossi

Bühne & Kostüm: Raphaela Andrate

Musik & Komposition: Paul Timmich/Dorian Behner

Tanzvermittlung: Nira Priore Nouak

Dramaturgie: Lucas Herrmann

Mit: Kemelo Nozipho Sehlapelo / Kilian Löderbusch / Laura Ahumada García

Regina Rossi

Photo Credit: Regina Rossi

Regina Rossi ist in Brasilien geboren und aufgewachsen. Sie studierte Theater, Choreografie und Performance Studies in Porto Alegre, Amsterdam und Hamburg. Derzeit promoviert sie in Angewandte Theaterwissenschaften (Gießen) bei Prof. Bojana Kunst zu „Künstlerische Praxis als Kunst des Instituierens“. Seit 2009 lebt Rossi in Hamburg und produziert auf Kampnagel ihre eigenen Arbeiten, die deutschlandweit gezeigt wurden. Die Choreografin kombiniert zeitgenössischen Tanz mit Bewegungskulturen wie Paartanz, Samba oder Capoeira, sowie mit Performance-Kunst und Zitaten aus Popkultur und feministischer Kunst.

In vielen ihrer bisherigen Arbeiten verhandelte sie omnipräsente westliche Frauen-Körperbilder und -Ideale, denen sie eine eigene, mal humorvolle, mal sinnliche, mal provozierende Bewegungsästhetik entgegensetzt. Seit 2018 legt Rossi außerdem einen Schwerpunkt ihrer Arbeit in der Produktion von Performances und in der Vermittlung von Tanz und Performance für Kinder und Jugendliche.

Impressionen