Doppeltes Duett in den Kammerspielen. Mit AMAE von Eliana Stragapede & Borna Babić und Antibodies von Constantin Trommlitz lädt das Hessische Staatsballett im Januar gleich zwei preisgekrönte zeitgenössische Duette nach Darmstadt ein.
AMAE erforscht die Grenzen zwischen Fürsorge und Besessenheit, Liebe und Schmerz, Unterstützung und Kontrolle. Im Mittelpunkt des Tanzstücks steht dabei der Wunsch, geliebt zu werden und die Nachgiebigkeit des anderen zu suchen. Wie weit kann man gehen, bevor Gefühle und Bedürfnisse ins Gegenteil umschlagen? Die Italienerin Eliana Stragapede und der Kroate Borna Babić leben als Tänzer*innen- und Choreograf*innen- Duo in Brüssel. Ihr furioses 30-minütiges Tanzstück AMAE gewann u. a. den 1. Preis bei der renommierten Copenhagen International Choreography Competition.
Antibodies vermittelt die unverblümte Ehrlichkeit und Realität von Schmerz. Zwei Tänzer teilen ihre ungefilterte Beziehung zum Schmerz – mal isoliert im Leid, mal fürsorglich und akzeptierend im Umgang miteinander. Das Duett des deutschen Choreografen Constantin Trommlitz vereint Elemente des Breaking und zeitgenössischen Tanzes zu einer innovativen Bewegungssprache, die die empfindsame Beziehung der Tänzer*innen zu ihren eigenen Schmerzgeschichten betont. Antibodies wurde für den internationalen Choreographiewettbewerb 2024 in Hannover ausgewählt und gewann den Produktionspreis des Theaters Trier.
Konzept, Choreografie, Tanz Eliana Stragapede, Borna Babić
Dramaturgie Margherita Scalise
Musik Nenad Kovačic
Gesang Teresa Campos
Originalmusik Nicholas Britell
Musikschnitt Giuseppe Santoro
Lichtdesign Benjamin Verbrugge
Kostüm Nina Lopez-Le Galliard
Unterstützung: VGC Brussels, Culture Moves Europe (European Union und Goethe Institut), L’OBRADOR Espai de Creació, Roxy Ulm, TanzLabor Ulm
Künstlerische Leitung & Choreografie Constantin Trommlitz
Co-Choreografie & Tanz Lara Szymanski Canaro, Constantin Trommlitz
Video Jasper Bruijns
Schnitt Constantin Trommlitz
Choreografie: Xie Xin
Komposition: Sylvian WangDramaturgie: Liu Ji
Lichtdesign: Low Shee Hoe
Bühnenbild: Hu Yanjun
Kostümdesign: Li Kun
Assistent Kostümdesign: Zhang Muyu
Sounddesign: Jiang Shaofeng, Zhou Yang
Tanz: Xie Xin, Chen Tian (Gastkünstler), Fan Xiaoyun, Ma Siyuan, Wang Shaoyu, Wu Yang, Chen Yalin, Hu Haiqing, Qin Linhao, Li Yu
Produktion: Xie Xin
Executive Producer: Liu He
Operations Director: Liu Zhonglei
Verwaltungsleitung: Lin Hongjun
Ausführendes Bühnenmanagement: Deng Zhifeng
Stellvertretung Bühnenmanagement: Yang Chao
Produktion und Aufführung: Xiexin Dance Theatre
Im Auftrag des Shanghai International Dance Center Theatre
In T.I.M.E. erforscht Xie Xin mit ihrer Kompanie, dem Xiexin Dance Theatre das Wechselspiel zwischen Erinnerungen und Zeit. Im Laufe der Zeit beginnen wir anscheinend erst nach der Hälfte der Reise zu erkennen, dass diese Erinnerungen Teil unserer selbst sind. Im Rückblick spüren wir, dass es tief in unserem Herzen, irgendwo in unseren Erinnerungen, immer jemanden gibt, bei der oder dem wir uns entschuldigen sollten. Wir dachten, losgelassen und in Frieden damit gelebt zu haben, aber es ist immer noch da. Jedes winzige bisschen dieser tiefgründigen Momente wird zurückblitzen, genau wie das Echo der Zeit. Wie der Titel T.I.M.E andeutet, konstruieren und enthüllen die vier Buchstaben die emotionale Essenz dieses Tanzstücks: T steht für Temperatur und Teleportation; I für Inneres Selbst, wichtige (important) Momente und Imagination; bei M geht es um Gedächtnis (Memory) und Geist (Mind), während E sich auf Energie und Emotionen bezieht. Das Stück der chinesischen Ausnahmechoreografin Xie Xin, die am Hessischen Staatsballett in der vergangenen Spielzeit mit ihrer Neukreation Timeless für Furore sorgte, ist eine Auftragsarbeit des Shanghai International Dance Center Theatre.
Die Tanzplattform Rhein-Main, ein Projekt von Künstlerhaus Mousonturm und Hessischen Staatsballett, wird ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain und ist gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Stiftungsallianz [Aventis Foundation, BHF BANK Stiftung, Crespo Foundation, Dotter Stiftung, Dr. Marschner Stiftung, Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main].
Kreation: Cie XY
Kollektive Inszenierung: Abdeliazide Senhadji, Airelle Caen, Alejo Bianchi, Arnau Povedano, Andres Somoza, Antoine Thirion, Belar San Vincente, Florian Sontowski, Gwendal Beylier, Hamza Benlabied, Löric Fouchereau, Maélie Palomo, Mikis Matsakis, Oded Avinathan, Paula Wittib, Peter Freeman , Seppe Van Looveren, Tuk Frederiksen, Yamil Falvella
Künstlerische Mitarbeit: Rachid Ouramdane, Jonathan Fitoussi, Clemens Hourrière
Lichtdesign: Vincent Mille
Kostümbild: Nadia Léon
Akrobatische Zusammenarbeit: Nordine Allal
Produktion und Verwaltung: Peggy Donck und Antoine Billaud
Tontechnik und Bühnenmeisterei: Claire Thiebault-Besombes
Vielen Dank an Mayalen Otodon, Agalie Vandamme, Catherine Germain, Roser Lopez-Espinosa
Für ihre fünfte Produktion Möbius erkundete die französische Compagnie XY die äußeren Grenzen von Akrobatik, durch die Suche nach Analogien in den Konzepten von Naturphänomenen wie etwa Gemurmel. Jene Form der Kommunikation, die im Flug der Stare zu spüren ist: eine Choreografie aus Hunderten von Vögeln, so gut getimt und so dicht, dass es manchmal nur für einen Augenblick die Sonne verfinstert. Damit setzt das Kollektiv seine Forschungen zur akrobatischen Sprache fort, dieses Mal in der Verankerung des Zirkusaktes im Herzen der kontinuierlichen Bewegung; ein Kontinuum, das es zulässt Situationen umzukehren, aufzuregen und in Schwingung zu versetzen, ohne sich mit anderen auseinandersetzen zu müssen. Das nackte und makellos weiße Set präsentiert sich wie ein unendlicher Raum, der elektrisierend wirkt, zugleich leert und füllt, wenn sich Aktionen wie eine Kettenreaktion entfalten. Ein reaktionsschnelles und sensorisches Territorium, wo weder Natur, Kultur, Körper oder Geist einander entgegenwirken. Möbius ist eine Zusammenarbeit mit dem Choreografen Rachid Ouramdane, die das Publikum an die Notwendigkeit des gemeinsamen Erschaffens in der Welt erinnert.
Möbius wurde bei seinem Entstehungsprozess von der Region Haut-de-France und dem French departement of Culture (DGCA) unterstützt. Seit 2017 ist Cie XY für alle seine Projekte mit der Phénix-Scène nationale of Valenciennes als Teil des Pôle européen de création und mit dem Cirque-Théâtre d’Elbeuf – Pôle National Cirque in der Normandie verbunden.
Seit 2021 ist Cie Compagnie XY mit dem National Dance Theatre, Chaillot und dem Espace des Arts, Scène nationale von Chalon-sur-Saône verbunden. Seit 2016 erhalten sie auch die Unterstützung der BNP-Paribas Foundation.